Monday, December 18, 2017

Summarischer gemeiner Bericht vonn dem Anno 1566.



Summarischer gemeiner Bericht
vonn dem Anno 66. Biss Inn dass 67 verloffnenn Hungerischen
Kriegswesenn. Wider den Erb Veind.
(Dieser im Jahre 1567 an die Versammlung der Kreisobersten in Erfurt gerichtete
offizielle Bericht über Maximilians Kriegsführung in Ungarn. blieb sowohl den
deutschen als speciell den österreichischen und ungarischen Geschichtschreibern unbekannt.)

Summary common report
from the Anno 66th Bite Inn that 67 will starve out hungry
War Wesenn. Against the Erb Veind.
(This was addressed in 1567 to the assembly of the Kreisobersten in Erfurt
official report on Maximilian's warfare in Hungary. remained both the
German as especially unknown to the Austrian and Hungarian historians.)


Nach dem Ir Key Mst. den anno 66 zu Augspurg gehaltenen Reichstag glücklich unnd wol beschlossen unnd darauff deun 8. Juny selbigen Jars. Inn Ierer Mst. Nider Österreichische Lannde geen Wienn gelannget. Inn willenn. dass Jenig an die Hand zu nemmen was wider dess erbveindts algemeiner Christenheit des Türggenn (der damaln aigner Personn. mit ungewennlicher grosser macht unnd Hoeres erafft. ausgetzogeen und Inn die Cron Hungern ankhommen war) fürzunemen vonnöten.

Also sein Iere Kay. Mt. gleigh alssbald zu Ierer ankufft. von mer ortten bericht wordenn. wie der Orostan Bassa dess domaln Turgen Statthelter zu Ofenn, Ier. k. Maj. Orthshaus Pallota. am fünfften Tag desselben Monatz zu abent belegert unnd ermelts Hauss mit dem grossen und cleinen geshütz. Auch mit Immerwerennden schantzen unnd anschütten der gräben geengstiget.

Alss auch unangesehenn aller -belegerung, sonndere Personen mit grosser wagnuss. unnd geuar, durch deren haubtmann diss Schloss Turi Georgeun herauss gelassenn, mit beuelch annzuzeigen, Inn wass nott er mit denn belegertenn were, unnd vmb hilff unnd rettung annzuruffen, er auch mit dennselben abgeredt Im fahl sie der enntsetzung gewisheit bekehmen, dass sie Ime durch etlich feur, ann ortten, die er Inen benannt, andeutuug thun sollenn. Wann nun die Key. Mt. sie mit vertröster Rettung, unnd enntsetzung, one verzug abgevertigt, sie darauff wiederumb abgereist, unnd anngemelten bestimbten Ort dass loss oder Zeichenn der vergewisen rettung, mit denn feurenn gegeben. Haben I. Mt. alsbald darauff beuelch gethun das die gränitzer wie auch die Lanndtleut unnd einwoner der Spansehafften derselben ortenn.


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Inn aller eyl ann, und zusammenziehen sollen. Ehen derselben Zeit zwey Regiment Landtz-Knecht bald auffeinannder zu Wienn annkhommenn, Haben Ier. Mt. die auch straggs vortzuziehenn, und den sechs fanenn Teutscher Reutter, so lim denn oberen theil der Cron Hungern zu Ier. Mt. Veld Obristen Lasarus vonn Schwendi abgeuertigt, unnd im antzug gewesenn sieh eilenndtz gegenn Presburg unnd Raab zuwenden, verordtnet. Dass also khurzlich ain stattlichs volk bei Raab Im Veld zusammen khommen welches auch gar bald Inn der Türggen Leger ersehollenn unnd dennselben so uil nachdenkhens gemacht, dass sie lere stattlich Schaar von weittem In die abwegigen gebürg unnd wäldter entgegen zu bestellen und zu ordnen verursacht worden.

Unnd weil unnderdessen Graf Jörg von Helffenstain und Grave Egg vonn Salm, Obrister zu Raab, dennen beiden die K. Mt. das wesen der enntsetzung merbemelten scbloss Pallocha zugleich beuolheun, mit anstellung dess, so Inenn zum Handel nottwenndig sein wollen, etliche wenig teg zupringen müessenn und zu anbeuolhener Rettung gefast gemacht.

Die Türggen auch dessen gewar wordenn. Auch die Fewr, welche durch die, so aus dem schloss zu Ier. Mt. geschickht. Alss ein verglichen wortzeichenn der entsetzung angezündt, In lerem Leger ersehenn. Unnd darauff bey Inen die vermuettuug zugenommenn, dass der Key. Mt. Kriegsvolk nit allein zur entsatzung anngezogen, sonnder auch Inn der nehe vorhanden, Haben sie in derselben nacht, einen unversehnenn unnd flüch tigen abzug genommen. Also dass aldo volgendenn morgenn allerley gezelt, unnd andere Impedimenta hinterlassen gefunden, unnd diss schloss Pallocha welches zum stürmen albereidt hefftig geschossenn gewesen, sambt den darin betroffenen ritterlichen Leuthen durch schickhung dess Almechtigen gnediglich erhalten worden.

Nachdem aber die Türggen nit gar abgezogenn, sondern im Veld nahenndt gegenn Weissenburg In Ieren vortheil blieben unnd -sich die sachenn ansehen haben lassen alss wann sie wiederumb darfür zuziehen, (so ist) Ier der Key. Mt Kriegsvolk vortgezogen.

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Inn meinung, da sie sich vor disem schloss, oder Inn der näee finden lassen würden, mit Inen zu schlagen.

Wie er der Bassa aber vor solchenn Ierer Kay. Mt. Kriegsvolk Immer merkhlich gewichenn unnd vorgemeldte beden Obersten den Graven zu Helffenstein unnd Salm der Proviandt unnd anderer umbstendt halber, billich bedenkhung gewest, sich weit hinein Inn des Veindts dition zu begebenn. Inenn auch durch etliche gefanngene zu khundt gethan wor den, wie dass der Turggisch Hauptmann zu Wesprim mit seinen Leuthen herauss gevallen unnd das Hauss vost ploss hinter sich verlassenn, sein sie gleich bald zur rettung einss worden und fur ermelts Hauss Wessprim rukhen wollen, wie ist deme besehenen. Unnd hat sich zu leren vortheil gleich bald begeben alss die Türggen so noch in gueter anzal darin gewesenn sogar hefftig darauss geschossenn dass durch bewegung dess gewaltigen geschütz, ein theil der Maureun umgevallen.

Welche gnedige schickhung Ierer M. Kriegsvolk zu noch meren vortheil gereicht. Daruff sie mit aller macht durch desselben ortt unnd besonders gegen dem Thor hinein gestürmt unnd enntlich nach etlichen stunden unnd uberstandner grossen geuar, das schloss erobert.

Da sich nun diss orts der Hanndel also glücklich geschickht unnd dass erobert Hauss allerdings wol versehenn gewest unnd der Keys. Mt. Hauften sich daselbst auch guetter massen zu ross unnd fuess gemert unnd gesterkht hat. Haben sie denn Hauften für Totis gefürt unnd Ist ermeltes Totis gleich bald mit gewalt an gegriffen unnd sambt andern zweien nachend darbey gelegenen Vesten Withon unnd Gestes in wenig tagenn glückhlich erobert worden unnd hat sich der Key. Mt. Kriegsvolk darauff von dannen (dieweil unnmüglich gewest, sich Inn so gahr veröter gegend zu saumen) wiederumb bei Соmorn an die Thonaw begebenn, aldo zum merern thuen, unnd erst sich wiederumb zu erholenn, auch mit allenn notturfften gefasst zu machenn.

Unnder dess sein vonn der Keys. Mt aukunfft in Wienn an zuraiten, nachennd zwen monat verstrichenn, Unnd wie wol Ier Mt. nichz liebers gewollt, alss das sie gleich bald nach Ierer ankunfft Ieren betrangten

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Underthanen zu trost auch zu erhaltung dess vorstreichs hette gefast sein khindenn. So haben doch I. Mt umb desswillen, das sich der Reichstag etwass lanng hinauss erstreggt unnd volgenndtz die gereisige hauffen Inn so stargger anzal auff die angestelltenn täg der musterung nit alle zu bekhummen gewesen, sambt derenn geliebten geprüder beider Ertzherzogenn zu Oesterreich selbst personnlichen antzug Inns Veld, vor dem 12. tag Augusti nicht khommen khindenn.

Unnd alss auch zuuor fügevallen. Alss Ir. Mt denn erstenn hauffenn Ieres Volks welcher sich nach eroberung der Heuser Wesprim Totis unnd Gestes ann die Tonaw gelegert gehabt straggs für Gran oder Weissenburg sollte verruckhen lassen. So haben doch Ier Mt solchess in zeitigen Rath nit befindenn khinden. Inn bedenkhen, dass solcher hauffen derselben zeit nit so starkh gewesenn, dass man sich darmit, auch mit einem solchen gewaltigen geschütz. Alss zu einer solchen ansehnlichen erorberung eruordert wurdet aniess solchen werkhs hett unndersteen mögen. Dieweil man one zweiffel etliche vül zeit hette damit zu bringen müssen. Ja auch derselbe hauffen dorunder seer geschwecht wordenn. Unnd neben dem das auch solche eroberung etwas mislich gewest were. Hette man sich auch der Veindt angriff allen kundtschafften nach, so von des Türggen (d. i. von Suleiman's) persennlichen teglichen annkunfft gehn Griechischen Weissenburg damalss von allen ortten einkhommen gewislich versehenn müssen. Wo dann dorunter derselb erste Ierer Maj. hauffen hette schaden nemen sollen, würde es umb denn ubrigen Krieg und nachdruckh gar nahe gethun gewesen sein.

Sonderlich weil Ir Maj. derselben zeit nit Eigentlich gewist. In wieuil tegenn Ir Mt. die uberigen, unnd mereren hilffen alle so weit donider im Velde würden haben mügen. Dass Ire Mt. so dann bedrenngten zu Jeder nott hetten zuspringen khinden.

Es sein auch berürte Kundtschafften von des Türggen persennlicher ankhunfft, nit felganngen, denn es sich hernach erfunden, das er der Erb Veinde. Nachdem er den 29. Aprilis zu Constantinoppel ausgezogenn. Zu Griechisch Weissenburg bald dornach ankhommen. Das er auch Ime denn Handel dermassen anliegen liesse, das er der Perthan Bassa (Pertewpascha)

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mit einem starggen Türggisehen hauffen als seinenn Vortzug ungeacht der grossen gewässer, so derselben zeit uberal anngeloffen gewesenn, uber die Tonaw geuertigt, unnd volgendts mit des Bassa von Temeswar unnd des Tartaren Künigs Sun hilff, ein Hör, «las sich ob 35,000 Mann erstreggt hat, denn 2. tag July für Ierer Key. Mt Sehloss Giula gepracht, unnd dasselb hertiglichenn belegert hat. Er aber selbst eigener Personn. Im cinganng des Monatz Augusti mit seiner uberigenn macht, für denn Sigeth gezogenn.

Er, der Türkh hat auch weitter den Bassa von Caramania mit allem desselbenn Volks zeitlicher heruff vorher gehn Stul Weissenburg abgeuertigt neben dem Bassa zu Ofen gutte achtung zu habenn, damit sein Innhabende dition der ortten nit schaden neme. Welches zumal der K. Mt umb so uil nachgedennkhens gemacht hat Ieren ersten hauffen für Gran ziehen zu lassen, ee dann Ire Mt mit dem ubrigenn Volckh In die Nee gelanngten. Dan do es beschehen were, betten die selbigen Türggen von Weissenburg aus leichtlich alle Pass gegenn Gran hinderziehenn, und also deshalb uff dem lanndt, mit volkh, unnd von enhalb (enthalb) auf dem Wasser, mit dem geschütz alle Pess verlegenn unnd abstriggen mögenn. So hat es auch umb Stul Weissenburg die Proviandt dem Leger nachzubringen, grosse ungelegennheit, von wegen der Wöldigen, verwachsenen und Bürggigen weg. Darumben es denn dester (desto) bedenkhlich fürgeuallen, neben dem, das die so ansehenntlich Gwardie. Alss nemblich alle des Caramani Bassa macht, dahin verordnet gewest, den blaz auffs eusserst zu schützenn unnd zuuertheidingenn. Do er gleichwol mit allenn den seinigen darüber umbkhommen solle.

Alleweil das alles beschehenn, seindt allenuthalbeu in Hungern zu beiderseitz ausfäll beschehenn. Unnd haben sich an mer ortten Scharmützel zugetragen. Insunderheit aber seind die Tartarn aus begirde des Raubs, von der belegerung zu Giula, herauff gegenn den flus, unnd gegenndt der Teissa (Theiss) gezogenn.

Unnd als sie bei Zolnockh (Solnok) etliche tag stillgelegenn, letslich mit ainer antzal Türggen unuersehener dings, gegenn denn obertheil der Cron Hungern ausgebrochenn. Also schnell, das Inn tag, unnd nacht die Tartarn 20, die Türggen aber 15 Unngerische meil wegs, an ein Ort St Peter genannt, gereist.

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Also do sie sich voneinannder, uff den Raub gelossen. Unnd wiewol Ierer In die drey oder 4,000 erstlich an sich gehalten. So seindt doch volgendtz auch dieselben denn tag, ann welchen die streiffenden verrukht, noch 4 meil wegs Vilneckh (Fülek) zugezogenn. Denenn hat Ir K. Mt Veldt Obrister Inn Zips. Herr Lasarus Schwendi, Bitter u.s.w. nachgeeilt, damit er Inen am herwider ziehenn begegnen mechte. Sie sein aber durch abweg unnd Berg gegen Hortuan (Hetwan) zurückh khommen. Dise habenn von wegen Ierer geschwindigkheit grosse Peutten zuwegenn bracht, unnd vül Leuth vuersehen uberfallen, gefanngen unnd plindert unnd unsegliche vihische Tiranney an Inen verbracht.

Als nun unnderdes, gedachter Herr Lasarus v. Schwendi. Inn ein Vestin Conderew (Szendrö), genannt welche vor Zeiten dem Bebekhen zustendig Jetzund aber Ierer Mt underworffen, ankkommen, haben sich drei Bög unnd Turggisch hauptleuthe von Zetschin, Novigrad (Szecseny, Neogrod) unnd Vileckh (wie die sag gewesen) mit 2,000 Mann nachend bei Ierer Vestin ainer Zebadka (Szabätkabei Rima-Szomball) genannt, gelegert ainer mererer hilff daselbst zu erwarten.

Welche Türggen der von Schwendi haimzusuchenn fürgenommen. Ist derwegen die ganutze nacht, biss auff den volgeuden tag, einen seer unbequemen weg gezogen. Unnd die veindt so seiner ankunfft schon ein wissen gehabt, gleichwol allerdings zum streit bereidt, mit grossen ernnst anngriffen. Auch alsbaldt mit gnaden gottes erlegt unnd in die flucht geschlagenn, siben oder acht fanen erobert, einstheils der Türggen nidergehavenn, etliche aber under anndern den Beg von Zetschin gefanngen. Der merere theil aber sich in einen waldt zunegst dorbei versteckt, unnd doruonn geflohenn. Unnd haben Ir Mt Kriegsvockh dis orts ein stattliche Beuth erlanngt, auch daruf die Vestin Zobadkha Inn grund ausgebranndt. Wie nun der von Schwendi wiederumb zuruckzieheun wollen, unnd er zuuor mit dem Bebeckh vülmalss doch vergeblich sich der Key. Mt getreuen und gehorsamen zu ercleren gehandelt. Hat er dazumal sein des Bebeckhens verretherey durch sondere brieff an die obbemelte 3 Begen gewissen bericht bekhomen. Und darauff desselbenn Bebeckhs drey

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schlösser. Alss nemblichenn Pessewtz, Gombosseckh unnd Gorgey (Pessewtz unbekannt, Gombosszegh in der Szalader Gespannschaft, Szent György.) eingenommen unnd verbrent.

In dem seindt die Rom. Key. Mt sambt hochermeltenn beiden F. D. Ertzherzog Ferdinanden und Carl zu Oesterreich aigner Personenen auch Inn das Veldt khommen, willens gegen dem erb Veind demnegstenn was dapffers fürzunemen. Wie denn Ier Key. Mt Inn solchen christlichen guten eiffer bis uff zwo meil wegs gegen Raab unnd volgendtz bass hinab, auff zwo meil gegenn Comorn vortgezogen. Unnd wiewol sich I. K. Mt In denen zweien Lögernn etliche Tag auffgehaltenn. Ist doch solches one sonnder ursachen nit beschehenn. Erstlich das Ierer Mt nottdurfft Inn alweg eruordert hat, eigentlich zu erfaren, was sich der Turggisch Keyser auff solche Ierer Mt annkhunfft Inn das veldt verhaltenn. Nemblich ob er dessenn unangesehen mit Sigeth die belegerung continuiren oder aber ablassenn, unnd alle seine macht stracks gegenn Iere Mt. würde füeren wollen. So were bedenkhlich unnd nit on sonnder geuar gewest, sich zu weit hinabzubegeben. Sintemal durch denn andern weg Ime der Pass unnd gelegenheit geöffnet würde. Ir Mt zu hinderziehen, allen vortheil des Proviandts genzlich abzustriggen. Unnd also Irer Mt Heer vor der zeit zu einer ungelegenen schlacht zunöttigenn. Unnd inzwischen auch Irer Mt Österreichische Lannde weit unnd breith zuuerhören unnd zu verderben.

Unnd ob Ir K. Mt wol auff die Kundschafften so endtzwischen des Zigeths halbenn einkhommen nit ungeneigt gewest. Unangesehenn aller hierobenn gemelter ungelehenheit ettwass gegenn Gran oder Weissenburg fürzunemmenn. So hat doch Ier Mt darann zum hechstenn verhindert das beschwerlich unnd ungewennlich begerenn so die Kriegsleuth des ersten hauffenns, umb dassie (dass sie) einstheils zu Totis unnd Wesprinn gestirmbt, gethun. Derowegen auch uber alle mit Inenn gepflogenenn Handlungen unnd fürgeschlagne stattliche mittel Ir K. Mt. sich nit allein vül tag, sonndern auch etliche wuchenn Inn bemelten zweien Haubtlegern aufhalten müessen.

Unnderdessen Ist der Santiackh Bög (Beg) zu Stul Weissenburg u), (so eines grossenn geschlechtz unnd ansehens unnder den Türggen In

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Hungern auch nach dem Bassa zu Ofenn der fürnembst unnd dem Solymanno verfreunndt gewest) seinen anzaigenn nach. Auf beuelch seines Kaisers, mit einer gutenn anzal auserlesenenn wolgerüsttenn Pferden von wegen einnemung gewisser Kundtschafft ausgezogenn. Unnd ungeuerlich auff ein meil weg von Ierer Mt Ieger auff die so volgenden morgen uff die fütterung ziehen würdenn. Inn ein Halldt gestellt, wie er dann desselben morgenn so den 5. 7-bris gewesen ungeuer ein halbe meil von Ier. Mt leger derselbigen etliche wenige gefanngen unnd ein oder etliche wenig erschlagen. Als aber durch die Jenigen so widerflüchtig Inn das Leger khommenn, die sachen lautmär worden. Haben Ime alsbald Teutsche Hungern unnd andere nationen, unnd zwischenn denen fürnemblich Thury Jörg, so hieuor Pallocha ritterlich erhalten, so weit nachgeeilt, das sie solchenn Santziackh Bög mit den seinen erreichten. Vül derselben erschlagen, unnd Inen den Santziakh selbst, samt etlichen der seinen unnd zweienn fanen erobert unnd gefangen.

Unnd alss Inndess vül zeit fürgeloffen, dorunter die merbemelten belegerten zwey örter Jula (Giula) unnd Zigeth dem gewalt der Türggen ritterlich uffgehaltenn. Unnd aber khein mittel noch weg gewesenn. dennselbenn wider so grosse macht des Veindts ungelegenheit halbenn des weittenn wegs. Hilff zu erzeigen.

So hat letslich der erbveind auss verhennkhniss des almechtigen die bede vestungen eingenommen. Also dass Ime Jula den 2. 7bris auffgebenn. Zigeth aber nachdem alle wehr unnd bevestigung durch das gewaltig schiessen, auffwerffung des Polwerkhs auch ausfüllung der gröbenn unnd aufschüttung grosser Berg unnd ander mer mittel zum theil uberhöcht, zerstört, unnd zum theil durch gewallt des Pulueres, so durch unglückseligen faal, unngeuer anngegangen, Ist zerworffen gewest, den 7. 7-bris von denn Veinden erobert worden.

In welcher eroberung der Theure ritterlich Heldt Graff Niclauss von Serin (Zriny) Ier. Mt. gewester Rath, Kriegss Comissare unnd Oberster zu Zigeth, nach verbrachter vüler ritterlichenn thaten, sambt vülenn vom Adel unnd berhümbten Kriegsleuthen, von wegen des Vatterlandtz ritterlich vmbkhommenn ungeacht dass Ime Gravenn sich lebenndig zu ergebenn zugeschrihen (zugeschrieen) unnd die gnad des Türggischen Kaisers verheissenn, zugesagt, und angebotten worden, gleichwol auch er graff ungerochen auch nicht getsorbenn. Dann die Key. Mt hinnach

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aigenntliehe unnd gewisse Kundtsehafft bekhommen, solches auch von allen dess ortz gefenglich erlangten Türggen also bestettigt, dass In werender solchen Zigethischenn belegerung uber die 12,000 gutter Türggen darunter auch gar fürneme Kriegsbeuelchhalber und redlichen Janitscharen von Ime dem Grauen unnd seinen ritterlichen Adels unnd Kriegsleuthen umbgepracht worden.

Es ist aber, vmb die (Zeit), Alss Giula in des Türggen gewaldt khommen, das Windisch Kriegsvolkh auf Heywaten (Unbekannt) unnd Munkhatsch Inn stargger antzal ausgezogenn, der meinung, einen fleckhen, genant Ungwar (Unghvar) ungewornnter sachenn zu übervallen unnd einzunenunen. So bald auch der R. K. Mt der ortten unnder dem Hern von Schwendi dapfferer hungerischen Haubtleuth ainer mit namen Löckhel Anthoni den Anschlag erfaren. Hat er sie demnegsten anngriffen unnd In die flucht geschlagen, 6 fanen erobert unnd auf dennselben etlich 100 gefangen unnd erlegt.

Gleichfals hat I. Mt zu Zathmar H. Erasm Wagenn von Fuchstatt, Ritter. Auch unnder denn H. von Schwendi gehörig mit drey fahnen Reutter, unnd ainer Antzal fusvolkhs ainen andern fürnemen Sibenburgischen Haubtman Scheredi Caspar genant, sambt desselbenn Kriegsvolkh zu ross unnd fuess geschlagenn. Also das ermelter Scheredi swer verwundt unnd schwerlich dauonn khommen Ist.

Do enntgegen der Waida (Woiwod von Siebenbürgen) nach dem er sich zuuor bey dem Turggischen Keyser von newem für sein leib aigen personlich eingestellt Ime sieg und glückh zum Krieg wider die Teutschen gewinscht, unnd bey Ime leib unnd leben sambt allen vermögen mitaufzusetzen, erbotten, wider anheimb gelangt, mit ainem sonndern Kriegsvolkh unnd geschütz ausgezogeun unnd ain Casstel Innhalb der Theissen Isackha (Iszak oder vielleicht Ichtikfa, doch liegen beide nicht innerhalb der Theiss.) genannt, belegert. Wann aber dasselb für kheinen ernst erbaut gewest, er es auch mit neuen Mauerbrechern unnd stuckhen beschossen, hat er das durch auffgab derenn so dorin gelegen einbekhomen.

Alss nun zu solcher Zeit, die gantz Cron Hungern unnd alle derselben Landt uberall voller Türggen. Tartaren unnd andern barbarischen


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Völkhern gewest. Hat sich merernannter lerer Mt. Veldt Oberster Herr Lazarus von Sehwendi bei Koschaw (Kaschau) gelegert. Domit er von dannen aus zugleich denenn ortenn, so am nechsten not litten zu hilft khommen, unnd auch der Veind streiften souil möglich verhüetten mechte.

Unnd den auch die Key. Mt mit dem andern unnd letstern Kriegs hör Ieres volkhs derselben weil (Weile) oberhalb Comorn gelegenn, des vorhabens weitter weitter fortzuruekhen.

Wann aber mittlerweil die leidige Zeitung vom verlust beider Orthsheuser. Giula unnd Zigeth bestettigt, dazu alle Kundschafften mitgebracht, so wol auch alle gefangne Veindt unnd herüber fiüchtige zugleich angezeigt, dass Ime der türggisch Keyser gentzlich fürgenommen, hette nunmer Ier K, Mt selbst gewislich zu besuchenn, unnd mit Ir ain Veldtschlacht zu thun, Unnd sich die Rom, K, Mt bald auch endtlich entschlossen, seiner des Türggischen Keisers zu gewarten, Unnd Im namen gottes Ime ain freie veldschlaeht zu lifern,

Nach welchem I, K, Mt wie sie sich doruff weitter In die sachen zuschickhen, zu rath unnd bedenkhen gezogen, Alss Ist Ir Mt von vülen ansenlichen beidenn des Reichs unnd Ir, Mt, Undersössigen, unnd auslendischen fürsten und anders standtz Kriegsuerstendigen erfarnen Reuther (Reiter) unnd Landtz Obristen unnd hohen Beuelchs Leuthen, einhellig gerathenn worden, dass Ir Mt, die Leger wiederumb gehn Raab verordern solten, Inn bedennklmus, dass Ir Mt nit wol ain gelegner orth habenn mechten denn eben dises dess Veindtz macht ufzuhalten unnd sich unnd Iere getrewe Lannde derselben zu entschütten, Dorunter auch die vestung Raab alss die sonnst (weil sie der notturfft nach nit erbaut were) sambt anrenieden (anreinenden) dition Ierer Mt nider Österreichisch Lannden, leichtlieh Inn alle geuar gerathen, Ja auch Ir Mt selbs mit allen Irem Volk hinderzogenn unnd doruon abgesönndert werden möchten, zu beschützen unnd zu erhalten, wie denn der obgemelt Theüre graff von Serin durch sein letstes Schreiben, so er Ir Mt, ausm Zigeth gethun, derselben nit allein ausfierlich gerathenn sondern auch embsiglich gepetten sich vor sollichcn des Veindtz hinderziehen zum besten zu hüetten, unnd mit Ir Mt Heer weitter nit als genn Presburg oder zum weittesten gegen Hungerischen Altenburg zuruckhen (um) sich da zu legern. Unnd aldo des Türggen zuerwartten.

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So seien also Ir Mt nach Raab verruckht. Unnd das uberige Volk so domals noch gegen Comorn aber sein sonnder leger gehabt. Auch zu sich eruordert. Alles in obberürter meinung, das Ir. Mt. dis orts dess Veindts, do er gleichwol in aygener Person Ir Mt wurde besuchen. Im namen des Almechtigen erwartten unnd wie gemelt, mit schlagen wolten.

Neben dem dass auch Ir Mt gutte gelegenheit ersehen von disen ort auss Als sie in nötten weren, so wol Ienhalb (jenseits) alss her dishalb der Tonaw hilff zu thun. Unnd do sich die leufft also schikhenn nebenn der Tonaw straggs widerumb fortzuziehen.

Wass dann die Steyrischen unnd Crobatischen Lannde anlangt. Do hebenn Ir Mt. der F. D. Ertzherzog Carl zu Osterreich allen gewaldt uber dieselben grenitzen. In werender Kreyss expedition uffgetragen unnd beuohlenn. Unnd durch beuelh den H. Baano (Banus) den Statthalter unnd general Obristen derselben Lannden unnd allen andern steyrischen Kreynerischen Obersten unnd Haubträthen derselben ortten aufferlegt. Irer f. D. allerdings gehorsam zu leisten.

Daruff auch Ir f. D. (Erzh. Karl von Inneroesterreich) nachdem sie gleich mit unnd neben der Keys. Mt unnd Ertzherzog Ferdinand auff disem anderen ort auch zu Velde geruckht, ermelten Baano Edewdi (Erdödy) Pettern Freiherrn zu Ebenaw. Auch denn andern Obristen Leuthenambt unnd Kriegsbeuelhaber gebetten unnd eingebundenn dass sie auff alle erdenkliche mittel unnd weg denen nachlauerten Türggeu abbruch thun sollen. Biss Ir f. D. mit Iren hauffen dieselbe granitzen selbst auch erreichen unnd die notturft weiter an die handt nemen werden.

Auf solchenn beuelch hat den erstbenannter Herr Baano. Auch der Kriegs-Oberste zu Krain H. Herwart von Augsperg (Auersperg) Freiherr, unnd der Hauptmann des Creinerischen Adels H. Joseph (Jobst), Freiherr von Thürnn (Thurn) sambt andern Haubt unnd Kriegsbeuelshabern fur rathsam anngesehen, am ersten alle macht wider die alte Inn der Veinde gewalt vor lanngst khomne vestung Novigrad zufüeren.

Seien derohalben den 29. tag Augusti on allen verzug zu Topulskhat (Topusko) Inn die 3,000 Pferdt unnd vier Fenndlen Knecht zusamen khomen, von dannen zu dem fluss Vra (Una) genant, geruckt. Unnd ist den

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Knechten das obbemelte Novigrad zustirmen beuolhen worden. Die Reutter aber uber ein Heiden (Haide) gegen einen andern auch Crabatischen Schloss Castonowitz (Kostajnica). Welches die Türggen vor vül Jarenn eingenommen, vortgezogenn unnd bei dem Stromen der Saue oder der Saw ainen streiff gethun. Die Underthanen unnd die Türggenn aus Bossa unnd Bosega so sich hieuor daselbsthin heuslich nidergethun, verderbt, auch dieselb gantze Reuier durchstreifft, geblindert unnd verbranndt.

Mittlerweil haben zween Crabatische Graven mit den ruigen Pferden die Hinderhuet gehalten, denn Veind so albereit starkh auf die unserenn herzue geruckht war, durch solche umbkherte ordnung Irr zu machen. Denn sonst alzeit den Teutschen Reutern die hinderhalte unnd den ungerischen gereisigen Pferdenn das streiffenn pflegt auffgelegt zu werden.

Unnderdessenn haben die obbemelten vier fandlin fußvolk denn andern theil am schloss Novigrad eingenommen, verbrannt unnd nit schlechte leüth daruonn gepracht.

Die Türggen so Im schloss Castanowitz In der besatzung gewesen sein, heruss geuallen. In meinnung Iren benachparten zu helffen. Alss sie aber Ire vül verloren, dorunder etlich gefangen, etlich nidergehawet wordenn. Haben die ubrigen mit Ierer flucht schwerlich das schloss erreichen mögen.

Alss nun der H. Baan (Banus) unnd H. von Augsperg Inn berathschlagung gestanden, wass mit dem obern theil bemelten Schloss Novigrad vorzunemen seie, so khombt Inen Kundtschafft, wie dass der Bascha auss der Bosegia selbst Inn 5,000 gutten Pferde starkh bey dem vorgenanten flus Save oder Saw mit grosser unngestimmigkheit ankhomen. Im willen die belegerten zu enntsetzen. Doruff ermelter Baan, Augsperg unnd die andern, solchem Bascha strackhs unter augen geruckht, mit doruff gehawen, Und Ine Gott lob nit allein getrent, geschlagen, unnd flüchtig gemacht, sonnder In mit seiner Person selbs lebendig, gleichwol hefftig verwundt, gefanngen. Auch all sein Veldgeschütz unnd andere Kriegsrüstung, Tross, gezelten, unnd wass er Ja mit gehabt, sighafftig erobert.

Inn welichen thun, vül ansehnliche Türggen unnd under anndern Innsonderheit der Sanziacky von Schleuna, Holi Beg genannt, so der geburt halber von ainer turggischen Keiserinn herkhommen unnd dem Solimanno verfrenndt gewest. Todt bliben.

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Bald darnach hat die. F. D. Ertzherzog Carl diesen grenitzen Hauffen gesterkht. Unnd hat derselb volgendz Inner wenig tagen noch einen Santziaken auch geschlagen. Ine selbst mit vülen Türggen nidergehawt, etliche fanen erobert unnd die der F. D. (dem Erzherzog Karl) In lr leger geschikht.

Es ist auch nit lang hinach auss der F. D. beuelch noch ein streiff Zug von den merbemelten Kriegssbeuelehhabern, auff die veste Bosegia (Posseg zwischen der Sawe uiul Drau) beschehen. Unnd das schloss, do der Beg desselben gepiets pflegt sein Residenz zu haben, ausgebrennt, unnd den mereren theil derselben gegend, von den unseren verhört unnd verderbt, auch vül leuth unnd Vihe sambt anndern Raub dauon gepracht worden.

Dergegen aber haben die Jenigenn so man Achanzia nent, welche uff Ire aignen cossten ziehenn müessenn. Nachdem der Sigeth eingenommen, auff der Key. Mt gepiet unnd grenitzen Inn grosse anzal einfall gethun. Dorunter auch das Hauss Baboscha (Babocsa) ein Pass an der Saw gelegen mit etlichen Castellen eingenommen. Dieselben einstheilss behalten, aber selbst ausprent, oder öd stehn lassenn. Inn solchem ein annsehennliche Zall des armen Christenuolkhs glücklich hinweggeschleifft.

Am 18. monatztag Septembris. Haben sich die Türggen von Gran auff dem wasser gegenn Comorn gerüstet unnd eben uber landt ein gute Anzal Pferdt nebenn hin rennen lassen. (um) Ierer K. Mt. Kriegsvolk zu wasser unnd lande, auch auss Comorn zu lokhen. Alss hat Gott die gnad geben, dass dieselben mit grossen leren nachtheil, unnd schaden zurükh abgetribenn worden.

Unnd wiewol der Turggisch Keiser vorderzeit verschiden, haben doch die fürnembsten Bassa seinen todt also lisstig verhaltenn, dass auch die fürnembsten Türggen und Obersten Inn Ieren aignenn leger selbst, nichtz dorumben wissenn mögenn.


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Derohalben dan die K. Mt. die solches Veindtz bey Raab gewartet gewest, die Zeit hinumb, biss sie seines Tods verstenndigt, nichtz namhaffts fürnemen khinden. (?) Unnd dess vmb so uil weniger, weil Ir Mt. durch die Kundtsehafften erforen, dass der Beglerbeg sambt dem Bassa der Karamanier auff Stul Weissenburg mit besonuderem starken hör, zuuerhoeren zuuerhoeren geordtnet wordenn.

Gleichwol habenn Ir Mt hinach auff Stul Weissenburg, ain anzal Reütter unnd Knecht abgevertigt mit denn gemelten Karamaniern unnd allen grenitzér Türggen, so in grosser anzal aldo versamblet, unnd sich bey ainem Teichel unnd weiher an der statt Weissenburg gelegert, das glückh zu versuchen. Demnach aber dieselben Türggen Ierer Mt Kriegsvolk war genommen unnd daruff sich Inn die Statt begeben. Haben die unsern Ungeschaffter sachen wider In Ir Leger rücken müssen.

Alss nun aber onnderdes (unterdessen) von dem türggischen Haubt Kriegshör, etliche streiffzüge herauss auff Österreich gegen dem wasser Raab, unnderstanden unnd fürgenommen worden. Hat Ir Mt. ein ander antzal Reütter unnd Knecht zu beschützung solcher grenitzen abgeuertigt. Die haben ein namheffte antzal etlicher 1,000 Türggen angetroffen, mit Inenn geschlagenn, sie gedrent, flüchtig gemacht, erlegt, unnd woss dieselben durch den Raub zuwegen gepracht. Inen alles wiederumb abgedrungen. Unnd das arme Christenuolkh wider ledig gemacht.

Mitlerweil Ist der Portaw Bassa (Pertewpascha) bei Jula (Gyula) darmit er ess widerumb beuestigt, still ligenn pliben, ein zeitlanng.

Aber unnder dess haben die Vihischen Tartarn so weit alss sie mit Ieren rennen reichen khindten alles geplindert, unangesehenn ob die, oder Jene den Türggen oder Weida dienstbar weren. Unnd ist zumal durch sie ain vihische, unmenschliche wiettigkeit, an beiden manss- unnd weibse Personen. Allt unnd Jungen mit sollicher unzucht unnd grausamkeit auch schendtlichkeit verpracht worden, dass solches der unbefleckhten ehre halb nit zuschreiben noch auszusprechen. Nebenn dem dass Ieren einstheils nit schewe gehabt, von Jungen feisten menschen Personen zu essen, wie auch die Jungen Kinder einstheils unnd die prüst der Jungen weibssbilder sie zur besten cöstlichkheit Ierer speiss gepraucht.

Den 5. 8bris hat der Waida mit ainstheils Türggen unnd Tatarn das schloss Tockhey belegert. Unnd nachdem er etliche tag mit schiessen unnd graben zubracht. Ist H. Lazarus Schwendi mit einer stattlichen antzal Teutscher gerüster Hungerischen unnd Hispanischer Hussariseher

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Reutter, sambt ainem Teutschen fußvolk meistentheils Schützen, Toggei zu entsetzen abgezogen. Er, der Waida aber seiner nit erwarttet, sunder den volgennden 20. Monatz Octobris die belegerung verlassenn, unnd sich wiedertunb nach seiner gewarsam zuruckh gewenndet, doch nit on sonder schaden der seinen. Dann der K. Mt Oberster daselbst zu Toggei der haubtmann Ramminger Jene mit auffsitzung Aller deren Teutschen Reutter. Auch Haggenschützen, sambt seinen Husaren. Inenn denn Veindten das geleyth gebenn unnd deren ein gutte Antzal auffgezwackht. Auch sonnst allerlei blunders dannon bracht.

Wan nun die Rom. Key. Mt. unnder dessenn ain gutte lange Zeit bei Raab also verharret, unnd die sag von dess türggischen Keisers Todtz gleichwol angefanugenn Je lenger ye mehr lauttmar zu werden. Aber doch Im grimdt die aigentlich gewisheit nit vorhanden gewesen. Haben Ir Key. Mt ferners Inn berathschlagung gezogenn. Ob nit das glückh gegen denn Türggen bei Weissennburg nochmaln ferner zu versuchenn. Alss aber Ir Key. Mt bey merertheils firsten unnd anndere Reuther- unnd Knecht Obristen auch sonst vornembstenn Kriegsbeuelchhabern. Inn rath erfundenn dassa uss vülenn statlichenn bedenkhen motiven unnd ursachen bey ainem solchen fernern auszuge auf dieselben veind nit so vil nutz zu schaffen alss der geuar, unnd schadenn zugewartten. Unnd derwegen wol rathsamer sein solle denselben zuge biss auff andere gelegenheit, an unnd einzustellen, In Erwegung dass derzeit die tag schon khurtz, unnd die nacht lanng unnd finster, der weg zimblich weith. Unnd dass ess der gewold (Wälder) auch enngen weg, mangel des wassers, unnd anderer vmbstand halb, ein zu schwere unnd gewagte Reiss sein wurdt, zu geschweigen noch vüler andern mer verhinderlichen ursachen, so damaln statlich bedacht. Die aber noch lennger zu erzelen unnöttig.

Wiewol nun Ier K. Mt weder des Türggen macht noch die ungelegenheit der zeit, noch ein ihr anndere bewegnuss abgehaltenn haben sollen. Im Velde lenger zu bleiben, wo dodurch nur ettwass fruchtbarlichs geschafft unnd ausgericht werden mögenn. So hat doch Ir Mt nach betrachtung aller umbstendt nit befindenn khindenn. Do Ier Mt. gleich lennger zu Veldt verharrten, dass dormit weitters waz stattlichs hette ausgericht werden mögen. Zur rettung Toggey betten Ier Mt. khein hilff schickhen khinden. Die andern orth fleckhen. Dem Veinnd zum vorthel ploss, unnd offen lassen muessen.

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Die Leuth so one diess schon hefftig abkhommen waren, hetten gar verderben unnd Ir. K. Mt. die Zeit der Kriegszubereitung uff dass künfftige Jar verlieren müessen. Derweg I. K Mt auss denen und andern vülmer hochbeweglichen Ursachenn mit rath deren geliebten Brueder der f. D. Ertzherzog Ferdinand Auch aller andern f. und Kriegsverstendigen, sich Im namen dess Almechtigen enntschlossen. Erstlich gegenn den Hern von Schwendi ein gutt anzal Knecht, unnd den ain Obersten mit 4 fanen Teütsch Reither abzuuertigen. Unnd die grenitzen, vor drey Bergseiten der nottdurfft nach zu uerwaren. Item Comorn mit dreyen unnd Raab mit 7 fremdten Teutscher Knecht, auch 500 gerüster Reuther zu sterkhen. Dan auch auss einem andern Regiment Knecht zwey fendlen In Hungerischen Altenburg unnd desselben Regiments uberigen theilss In Pabba (Papa) zu uerordnenn, Ausserdess auch weitter ain antzal Reutter gegenn Saarwar unnd Canischa so nun die ort beuestigung gegen Zigeth. Unnd dass uberig Volk sonnst ann andere ort, biss zu genzlicher Beurlaubung vortzieheu zulassenn.

Ausser dess habenn sich I. Mt vonnwegen mererer fürsehung der grenitz Inhalb des Plattensee mit ainem Obristen nemblich den Tohi Ferenzen dahin verglichen, dass dass derselb In volgendem Nouember 1,000 frischer Husarischen Pferdt und 1,000 hungerische fus Knecht unnd zu mu stern fürstellen. Volgendtz auch mit dennselben neben den gemusterten Reuttern, douon hier oben meldung beschehen, unnd ainer anzal Teut scher Knecht, derselben ganntzen grenitz gegen Zigeth, unnd ander orth zu uesorgen.

Mit dem Ungerischen auffbott Haben Ir Mt. zu hanndten verordtuet, dass es sich Jenhalb der Tonaw, unnder desselben Kreis Obristen, etliche weg nach Ierer Mt abzug, beisamen auff halten sollenn, ob dass glückh Inn ainer sondern Handlung, so damaln auf der Paan geweseun, zuschlagen wolle. Domit ess bald ann der Hand wer.


Unnd nachdem dass alless also wie gemeldt Ist, bedacht unnd verordtnet gewest. Habenn Ir Mt. sambt der F. D. Ertzherzog Ferdinandenn. Auch anderen f. unnd Kriegs Beuelch Habern Im namen gottes zum abzug gegriffen.

Doruff Ist ungeuerlich den 23. 8-bris der K. Mt. auch erstermelter f. D. stattlicher Hoff fanen (Dorunter vül treffentlieher Graven Herrn unnd

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Adlsleuth. In grosser antzal, unnd auf Ierer Dt. eigene besoldung und underhaltung geritten), sonstenden Ferrarischen, Florentinischen, Sopheischen (Savoyischen) unnd andern hoff Fanen unnd Kriegsvolks, so auff aignen uncosten aldo gewest, nach Altenburg geruckht.

Also haben anch die F. D. Ertzherzog Carl zu Österreich so mit Ierer D. (d. i. mit seinen) Steyrischen, Karnischen, und andern bestelten unnd besollten Hauffen zu ross unnd fues den Türggen stettig beim Zigeth an der seiten gelegenn. Unnd für Ierer D. landt grenitzen auch etlichen wasser stromen geruckht, gar nicht gefeürt und die Veint mehr alss Irr gemacht, auch vül merglichs grossen schadenuss, streiffens unnd anderst, so schon von den Veinden fürgangen wer, verhüttet, gleichfalss nach vernommen Key, ausspruch, nach vorsehung der granitzen, gegen Zigeth und Babotscha Iren abzug genommen.

Alss nun alles fürüber, unnd der Waida nach genommen Abzug von Toggei sich in Sibenbürgen begeben Hat er sieh vermerkhen lassen. Alss wenn er neigung zu einer fridlichen Handlung trüge. Wiewol nun H. Lasarus Schwendi mit vorwissen unnd zulassen der K Mt derselben statt geben unnd sich einlassen wellen. So hat sich doch volgendtz bald befunden, dass es lautter falsch unnd betrug aufm andern theil gewest, und solch dikisch, arglistig volk derselbst anerbotten Handlung nit allein uit nachgesetzt, sonder sein anhang der trewloss Bebeckh (Georg Bebek) sich vülmer understanden die Türggen wider der Key. Mt. Kriegsvolk von newenn auffzuwigeln und den Hern Veldt Obersten unuersehlich zu überuallen, dessen aber der von Schwendi bald gewar, worden und sich entschlossen dem Bebeck Alss ainen mameluckhischen Rebellen, der nit allein one Vrsach von Ierer Mt. Nachdem sie Ine kurz vor dem Krieg auss harter gefangnuss zu Constantinoppel bei dem verstorbnen alten Türggen, ledig gemacht, verretheriseh, abtrinnig, und weydisch, sondern auch gar Türggisch worden, mit seinen ubrigen Heusern den gar aus zu machen, wie den hernach beschehenn unnd gleich alss er, Bebekh zu Ofen beim Bassa gewesen, den berürten neuen einfall zu practiciren, unnd ein stattlichen hauffen Türggen auss dem winter Leger daher zu füeren, Inen sein noch uberig gehabte ansenlich Berg, unnd ort schlösser Sakhmar

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(Szadvar) sambt dem darzu gehorigen stattlichen territorio, so gleichwol H. Schwendi schon Imen, auch die Pass zu unnd von der Beuestigung verlegt gehabt, einzureumen, unnd doruff dieselbige gantze I. Mt dition und gegent mit den Türggischen waffen zuerfüllenn. Alss er aber der winterlichen Zeit halb, khein sonnder Kriegsvolckh von gedachten Bassa erlangen mögen, sihe so khombt Ime merermelter Herr Veld Obrister vorbegegnet dass gemelt Perghauss, darin Bebeckh auch weib unndt Kindt, unnd alle beste fahrnus gehabt, enngstiget unnd erbeitt. dasselb Inn eyl mit dem grossen geschütz unnd sonst so ernstlich unnd streng, dass am 15 tag nach seinem dafür khommen, dasselbig Ime durch betheiduug, mit allem geschütz unnd anderer Kriegsrüstung, auch Proviandt uffgeben worden.

Dess obtrinnigen treulosen Bebeckhen weib unnd Kinder. Hat er vermög gedachter Capitulation, sambt Ierenn dienern, mit allen Ieren weiblichen Cleidern, Zierden, und Cleinotern, die Kriegsleuth aber allein mit Ierenn seitten wehren abziehenn lassenn unnd sie beeidigt Ir lebenlang, wider die K. Mt. nit zu dienen, noch dem Weida annzuhanngen.

Es hetten sich gleichwol offtermeltz Bebeckhen andere Practikhen etlich dausent Türggen zu Filleckh versamlet, Inn fürhaben, dass sie die belegerten enntsetzen unnd die gerüsten Reütter so hin unnd wider ausser Herrn Schwendi Leger Inn dem negsten fleckhenn unnd dörffer gelegen, unuersehner sachenn uberrauschen weltenn, wie aber dieser Ir Anschlag auch sein Herrn von Schwendis gutte bestellung verkhundtschafft wordenn. Hat er dieselben Teutschen Reither alspald gewarnet, unnd In Ir allt leger zusamen zu ziehen beuolhen. Auch sich ettlich mal mit stettem wartten zu ross zugepracht. Also dass die Veind sie nit angreiffen dörffenn sondern sich nit weniger selbs aines angriffs von Inen besorgen müessen, und alss gleichfalls mer den ein gantzer tag unnd ain nacht. Inn stetter wacht zu ross vergeblich ungethaner sachenn gehalten, biss biss zuletst sie sich widerumb an Ir gewarsam begeben müessen.

Sathmar hat der von Schwendi von newen mit Teutsch und hungerischen Kriegsvolk besetzenn, unnd alless was zerschossen unnd verderbt, wiederumb zumachen und wol versehen lassen.


Baldt dornach zu allem gröstenn frost Ist er auff Munkhats ein ansehentliche und treffenntliche vestung, auch nutzlich weidisch Pergschloss gerrukht, dasselb gleichfalss belegert unnd hernach zu gleicher

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ergebung benöttigt. Dessen sich der Waida unnd schalkhaffter anhang gleichwol oder doch nit sobald versehen, sonnder gestracks den Bascha von Temeswar mit allen seinenn undergebnen Kriegsvolch zur verhofften entsetzung auffwigig gemacht. Und im Februario zum abzug gepracht.

Auch zu Constantinopel mitler weil souil erpracticiert, dass diser Jetzig Türggisch Keyser sich entschlossen, auff angeenden sommer selbst wider herauss mit Heereserafft In Hungern zukhommen, oder doch etliche Beglerbeg Bascha aufs sterkhist, also möglich heruss zuschickhen unnd den Haubt Krieg wider die Key. Mt. und Iere noch übrigen ditionen In Hungern auch wider Österreich unnd sonderlich die statt Wien zu ernewen. Inmassen dan alss zuuor mermalen angezeigt. Alle bereidtschafft schon daruff gemacht unnd solcher Haubt Krieg zu Constantinopel offentlich Publicirt worden.

Alss aber nit lang hernach zu angeender früelingszeit auss sonnderer milten fürsehung gottes, sich wunderbarlich zugetragenn. Dass zwischen beeden Heubtern der K. Mt. unnd dem Türggen. Und sonderlich den K. Oratorn zu Constantinopel unnd dem obersten Bassa auch daheraussen zwischen dem K. Obersten Hoffmeister unnd dem Bassa zu Ofen, von friedlicher anstands tractation unuorgreiffliche Handlung vorgeuallen, gleich wie der von Schwendi nach getaner fürsehung unnd besserung der vesten Munkatsch, auch auf das andere veste Weidische schloss Hüsst (Huszt) ruckhen wollen und Weida auch Bascha von Temeswar In allen antzug gewesen seien. Ir Mt verursacht worden. Ine H. Schwendi von solcher vor, unnd schon Im werkh gehabten Hüsstischen obsidion ehe den er darfüer khommen, abzuuordern, und Ime aufzulegen, sich gehn Caschan zu begeben, welches er gleichwol doch ungern und mit grossem unwillen gethun, weil er die gemelte eroberung des gutten und nutzlichen Schlos Hust, gleich an dem Bass auff Sibenbürgen gelegenn, für gantz gewiss gehalten und (dass es) die anziehenden Türggen unnd Weidischen mit nichten entsessen (entsetzen) sonder (er) Ierer ungeirt das werkh zu uerrichten und dornach von Inen ungeschlagen zu khomenn, gentzlich verhofft, welches aber die K. Mt nit zu lassen, sonder villieber der anstandtz tractation und sonderlich der suspension der waffen zu ferner fruchtbarer unnd sicherer Handlung nachsetzen lassenn. Alss die Zipsische Lanndt und Leuth, auch Ir K. Mt. Kriegsvolk sambt dem Theuren Veld Obristen In so offenbare augenscheinliche geuar setzen wollen.

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Wie den die erfarung an ausgang der sachenn solches hernach genugsamb zu erkhennen gegeben, wo solches nit beschehen, dass durch die grosse stargge Hoer und hauffenn der Türggen unnd Weidischen eintweder Ierer Mt. Volk dort umb Hust noth leidenn, oder aber die ganntz Zibsisch dition zu grund gehen müessen, und darzue die angefangne Anstand Handlung allerdings wider ersessen und zu wasser worden were.

Wass auch underdessen für schwere Kriegs Iebung (Uebung) und andern so heroben zwischenn Wieim unnd Ofen, auch der Steiermarkh unnd Sigethschen Nachbarschafft. Inn Windisch unnd Crabaten, unnd ander mer fleckhen, den gantzen wintter unnd früeling kerumb. Hin unnd wider eruolgt. Ist one noth zu erzelenn weil solches nit allein zu Kriegs, sonder auch fridens Zeitten tegliche geschefft der grenitzen seien. Welche zu kheiner Zeit gegeneinander feürn, sonder one underlass einander ufn dienst wartten.

Der Ahmechtig verleihe seine milte gnad zu Itzt vorsteender gelegsamen obhandlung ainer bestendigen und nutzlichen Anstandtz Capitulation. Auff dass die bekhümberten gar auffs eusserst abkhomen und erseügerten (ausgesogenen) der K. Mt Lanndt und Leuthe, sonnderlich auf den grenitzen, sich vonn dem so lang getragnen last und uberstandnen ellendt Jamer und noth, etwass wider erholenn, unnd Inn mererer ruhe leben mögen.


Anmerkungen

An dem vorstehenden Bericht gewinnt die Geschichte den bisher entbehrten festen Anhalt zu einer partheilosen Urtheilsfällung über Maximilians Kriegsführung in Ungarn während der Feldzüge von 1566 und 1567, da er eine von ihm selbst ausgehende Rechtfertigung derselben ist. Zu dieser scheint ihn der Tadel seiner Zeitgenossen gedrängt zu haben, die von dem Zusammenflusse der gewaltigen Streitkräfte, über welche Maximilian gleich im ersten Feldzuge gebot, (80,000 Mann Fussvolk, und 25,000 Reiter) allerdings berechtigt waren, grosse Ergebnisse zu gewarten, in dieser Erwartung aber sich arg getäuscht sahen.

Die Nachwelt, noch strenger in der Zurechnung, misst die Schuld einstimmig der Unthätigkeit Maximilians bei, theils weil dieses Urtheil ihr in der Geschichte überliefert ist, und theils weil die Thatsachen keine andere Auslegung gestatten.

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Fassen wir nun das zusammen, was Maximilian zu seiner Rechtfertigung angibt, so finden wir, dass es sich auf folgende Umstände beschränkt. Er habe, sagt er, nicht vor dem 12. August im Felde erscheinen können. Das Vorrücken der Truppen nach Gran und Weissenburg, sei ihm von seinen Feldherren widerrathen worden, weil zu einer Belagerung dieser Plätze eine grossere Truppenzahl und schweres Geschütz erforderlich gewesen wäre. Nebstdem wäre das Heranwälzen der türkischen Hauptmacht unter Suleimans Führung, und dadurch eine bedeutende Schadennahme der ersten, mit der Wegnahme dieser beiden Plätze beauftragten kais. Heeresabtheilung zu befürchten gewesen. In der Ungewissheit, „in wie viel tegen" die übrigen Abtheilungen im Felde erschienen sein würden, konnte er es auf eine Schwächung der ersten nicht ankommen lassen. Andere in dieser Ansicht bestärkende Abhaltungsgründe gaben die Schwierigkeit des Transports der Lebensmittel und die auf Suleimans Geheiss stattgefundene Entsendung des Pascha von Caramanien zur Verstärkung des Statthalters von Ofen, wodurch leicht eine Wegsperre von Stuhlweissenburg nach Gran hätte eintreten können.

In diesem Resume liegt der ganze Kriegsplan aufgedeckt vor uns. Maximilian wollte nichts wagen, um nichts zu verlieren. Er wollte jederzeit sicher gehen und jede einzelne Operation im Rücken gedeckt wissen.

Handgreifliche Vortheile, welche durch rasche und kühne Unternehmun gen erstrebt werden konnten, opferte er der Gewissheit, durch deren Unterlassung nichts riskirt zu haben. Nach dem Entsatze von Palota und der Eroberung von Tata und Wesprim, hatte sich unter den Türken ein Schrecken verbreitet, der einem kühnen Handstrich auf Gran oder Stuhlweissenburg eine grössere Unterstützung als das schwere Geschütz geboten hätte, welches jenem ersten Armee-Corps mangelte; zudem wäre diese Unternehmung lange vor dem Eintreffen des Pascha von Caramanien vollbrachte Thatsache gewesen, von der demselben die Nöthigung gekommen wäre, zur Deckung Ofens Halt zu machen, da er nicht sogleich wissen konnte, ob nicht das ganze Heer Maximilians im Anzuge sei. Maximilians (aus einer anderen handschriftlichen Quelle geschöpfte) Angabe, vom 23. Sept. 1566, dass er bloss über 30,000 Mann verfügen könne und bei Weissenburg 20,000 Türken stehen, beweist, dass er diese hätte angreifen können, und nicht ihren Angriff hätte abwarten sollen.


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— Nachdem durch diese Nichtbenützung des günstigen Moments die Armee zu einer Reihe von Siegen zu führen, die türkischen Befehlshaber in Ungarn neuen Muth schöpften, und mit einer die deutsche Schwerfälligkeit beschämenden Leichtigkeit und Raschheit zum Angriffe übergegangen waren, mehrten sich für Maximilian allerdings die Schwierigkeiten vorzudringen in dem Masse, dass er, statt an Wiedereroberung Ungarns, lediglich an die Sicherung dessen denken musste, was ihm noch übrig geblieben war. In diesem Sinne ist seine Berufung auf Zriny's Abmahnung weiter als bis Pressburg oder Altenburg vorzurücken, aufzufassen. In seinem letzten Schreiben, heisst es, habe Zriny dies gerathen und selbst „emsiglich gepetten." Damals war also der Zeitpunkt schon gekommen, der nichts weiter als die Aussicht einer Deckung Wiens und der österreichischen Länder durch die Einnahme einer festen Position an den Gränzen, darbot. Werden die Zeiträume und Wandelungen dieses Krieges gehörig unterschieden, so fällt auf Maximilian die Schuld, ihn durch Unthätigkeit erfolglos gemacht zu haben, nur auf die erste, doch entscheidende Zeit hälfte des Feldzuges von 1566; in der anderen, damals als die festen Plätze nach einander sich ergeben hatten und Türken und Tartaren auf wärts bis gegen Wien streiften, ist er durch seinen rechtfertigenden Bericht wirklich gerechtfertigt. Er übersah aber, dass er selbst darin klar darlegt, wie sehr es bei seiner Kriegsführung an AVillenseinheit und kriegerischen Entschlossenheit gebrach. Mit der Streitmacht, über welche er gebot, brauchte er nicht abzuwarten, bis Suleiman ihn aufsuchen würde, sondern vermochte ganz gut, ihm entgegenzuziehen. Jede Bewegung seiner Armee, wäre sie auch nur eine Scheinbewegung gewesen, hätte den Entsatz von Sigeth bewirkt, dessen Verlust hauptsächlich desshalb hoch anzuschlagen ist, weil Maximilian an Zriny den besten General, den er besass, verlor. Die Unterlassung einer Diversion zu Gunsten dieses Plataes und des Helden, der ihn vertheidigte, wird durch Maximilians Bericht noch unbegreiflicher, da er selbst angibt, dass die innerösterreichischen Truppen und Soldtruppen unter dem Oberbefehl des Erzh. Karl „dem Türggen beim Sigeth stettig an der sehen gelegenn." Engel, Geschichte des ungar. Reichs, misst die Preisgebung Zrinys dem Umstande bei, dass er Protestant gewesen und am Hofe nicht gut angesehen war.

So gewiss das herbeigezogene confessionelle Motiv unrichtig in Erinnerung an Maximilians Charakter und religiöse Ansichten ist, eben so

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gewiss liegt der wahre Grund in dem Zögerungs- und Unschlüssigkeitssystem, welche Maximilians Kriegsführung prägnant bezeichnet. Darauf führt deutlich die Entschuldigung wegen des Verlustes von Sigeth und Giula hin. „Unnd aber khein mittel noch weg gewesenn, dennselbenn „ungelegenheit halben des weitten wegs. Hilff zu erzeigen." Mit Terrän-Schwierigkeiten hatten auch die Türken und die nachmaligen Feldherren, Karl von Lotharingen, Prinz Eugen, Loudon u. s. w. zu kämpfen, und mit einer Armee von über 100,000 Mann, hat man nicht Ursache, die „so grosse macht des Veindts" zu scheven. Uebrigens mangelten Maximilian auch tüchtige Befehlshaber. Bischof Forgacs, der diese Feldzüge mitmachte, schildert den Ober-Befehlshaber Grafen Salm, wie folgt: Dux erat expeditionis Echius comes a Salmis apud egentissimum principem prodigentia clarus, bellorum, nisi in convivüs, ignarus; sermonis nimius, quod apud indoctos scientia videri: ex praefectura Jaurinensi aderat auctoritas.

Die Uebrigen, Schwendi nicht ausgenommen, waren ihrer Aufgabe ebenfalls nicht gewachsen, und nur unter den Ungarn glänzten einige tapfere und geschickte Kriegsleute hervor. Indessen wäre in dem Feldzuge von 1566 doch mehr ausgerichtet worden, wenn nicht alle Corps-Commandanten an Maximilians Befehle streng gebunden gewesen wären. Er, der so wenig wie die Erzherzoge Karl und Ferdinand den Namen des Kriegsfürsten verdient, hätte den Oberbefehl einem erprobten Feldherrn anvertrauen sollen, wie seine Nachfolger, die Unzulänglichkeit ihrer Kräfte besser fühlend als er, fast ohne Ausnahme thaten.

Folge dieser beiden unglücklichen Feldzüge war, dass der Kaiser war, sich zur Entrichtung eines Tributs an die Pforte verstehen musste, und Ungarn noch 117 Jahre im Besitze der Türken verblieb. — Bei der Behandlung dieser Geschichtsparthie von den ungarischen und österreichischen Historikern, ist hauptsächlich die Belagerung von Sigeth hervorgehoben, die Operationen der kaiserlichen Armee dagegen sind nur kurz und unvollständig besprochen, auch folgen Alle bloss ungarischen, und Hammer-Purgstall vorzugsweise türkischen Quellen. Es wären also in Zukunft auch die deutschen Quellen (namentlich Schardius Tomas III, de rebus gentis Imp. Maximiliani II.) zu benützen. Lobend hervorzuheben sind Maximilians Anstrengungen, das grosse Heer zusammenzubringen, welches er benöthigte. Mit welchem Eifer und Nachdruck er um Türkenhilfe bei Spanien warb, das ergibt sich aus der weiter unten mitgetheilten Korrespondenz seines Gesandten Dietrichstein am Hofe zu Madrid.

Nach Maximilians eigener Angabe hatte er bereits im Septbr. 1565 bewirkt, dass der Herzog von Florenz 200,000 Kronen darlieh, Mantun aber 50,000, der Pabst eben so viel beisteverten, und Genua und Lucca eine unbestimmte Summe zusagten, der Kurfürst von Sachsen 1,000 gerüstete Pferde auf 3 Monate stellte, und andere Reichsstände ebensoviel versprachen. Für die Verpflegung des Heeres hatte er ebenfalls die löblichste Fürsorge getroffen. Er verschrieb die Zufuhren an Getreide, besonders Hafer, dann Wein und Bier selbst von Würtemberg, und liess an alle österreichischen Zollstätten den Befehl ergehen, den einkommenden Proviant zollfrei passiren zu lassen. Flösse verschrieb er von Augsburg und von Ulm, und für das Pulver, welches er von auswärts bezog, machte er Augsburg zum Lagerplatz. Der Herzog von Würtemberg überliess ihm allein 400 Centner eigener Fabrication, brauchbar für das „grosse und kleine Geschütz und für Handröhren," und rechnete ihm bloss den Erzeugungspreis von 11 f. pr. Ctr. an. Die Bezahlung trug Max seinem Landvogt von Schwaben, Georg llsung auf, der Herzog liess aber den Betrag von der zu Augsburg bewilligten Türkenhilfe, worauf er noch 20,112 f. schuldig war, abschreiben. Man findet diese Angaben in Maximilians Korrespondenz mit dem Herzoge Christoph in Le Bret's Magazin, wo auch etliche offizielle Kriegsberichte der Feldzüge von 1556 und 1562 der Benützung für die österreichische Geschichte sich darbieten.


Berichte

des Freiherr n Adam von Die tri eh stein, österreichischen Gesandten am Hofe Philipp's II., an den Kaiser Maximilian II.

von 1563 bis 1568.

Adam von Dietrichstein, der Begründer der fürstlichen Linie dieses Hauses, war Sigmunds, des Lieblings K. Maximilians I. ältester Sohn. Freiherr Adam war ein Mann von vieler Begabtheit, feinen Sitten und Würde im Benehmen, wesshalb Maximilian II., dessen Vestrauen er in einem vorzüglichen Grade besass, ihm das in politischer Beziehung wichtige Geschäft übertrug, seine beiden Söhne Rudolph und Ernst an den spanischen Hof* zu bringen, und sowohl dort ihre Erziehung zu leiten. als auch dem österreichischen Gesandtschaftsposten vorzustehen. Anfangs vereinigte Dietrichstein in seiner Person bloss den Ajo der beiden Prinzen und den kais. Orator, aber noch K. Ferdinand ernannte ihn kurz vor seinem Lebensende zu seinem Gesandten, auch führt er später den Titel eines Obersthofmeisters der beiden Erzherzoge '). Die Sendung derselben nach Madrid geschah im Jahre 1563, als Maximilian noch römischer König war und, was auffällig ist, auf ausdrückliches Verlangen Philipps, der wie es scheint, schon damals hinsichtlich der Successionsfähigkeit seines eigenen Sohnes Zweifel hegte. Von dem Zeitpuncte dieser Sendung, über welche Philipp eine außergewöhnliche und keinesweges erheuchelte Freude bezeigte, datirt die Herstellung des durch Maximilians Hinneigung zum Protestantismus gestörten freundschaftlichen Verhältnisses zwischen ihm und Philipp, an dessen Befestigung jetzt Maximilian um so eifriger arbeitete, als ihm eine Verbindung seiner ältesten Tochter Anna mit Don Carlos, dem spanischen Thronerben, ungemein am Herzen lag. — Des leichteren Verständnisses wegen, gab ich die nun folgenden Schreiben Dietrichsteins an Maximilian in der oratio obliqua und zum Theil etwas verkürzt, bei allen wichtigeren Stellen aber ist der Wortlaut beibehalten, auch ist die Chiffer-Schrift übersetzt.

') Da auch die neuesten Werke unrichtige Angaben über die Dietrichsteine enthalten, so dürften nachstehende Notizen nicht unwillkommen sein. Zunächst ist zu bemerken, dass schon Sigmund von Dictrichstein von Max I. nicht wie bisher angenommen ist, in den Österreich. Freiherrnstand erhoben worden ist , sondern mit Diplom vom 8. Juli 1Ö14, in den Rei chsfreiherrn s tand. Dagegen ist seine Bestattung zu Wiener-Neustadt an der Seite MaximiIiansI. unrichtig. Kr ist zu Villach begraben. (S. das jüngste Heft des bist. Vereins von Kärnthcn.) Unrichtig sind ferner die Angaben über die Erhebung in den Grafen- und Fürstenstand. Schon Maximilian von Dietrichstein, Neffe des berühmten von Ferdinand II. im J. 1G24 in den Fürstenstand erhobenen Cardiuals Franz, war von K. Matthias im Jahre 1624 zum Reichsgrafen und 1629 von Ferdinand II. zum kais. Pfalz- und Hofgrafen ernannt worden. Im Jahre 1(131 erfolgte endlich die Erhebung des vom Cardinale adoptirten Grafen Maximilian in den Fürstenstaud, mit dem vom spanischen und österreichischen Hofe schon dem Kardinale beigelegten und noch üblichen Prädicate: „Lieber Oheim" und „Euere Liebden," wozu die Heirat des Freiherrn Adam mit der dem spanisch - österreichischen Regentengeschlechte blutsverwandten Herzogin Margarita von-Cordona (nicht Cardona) die Veranlassung gab. Reichsfiirst mit Sitz und Stimme, war Maximilian, der Xeffe des Kardinals zwar ebenfalls, aber nur auf Lebenszeit, doch brachte sein Sohn Ferdinand, den Reichsfürstenstand erblich an sein Haus.




Judenburg 19. Nov. 1563. Obgleich, berichtet Dietrichstein, die Prinzen in Villach Rast halten wollten, so habe doch der heftige Frost und die Nothwendigkeit, die Rosse beschlagen zu lassen, sie zu einem Aufenthalte von einem Tage in Judenburg, gezwungen. Am folgenden Tage (den 20.) gedächten sie über Hundsmark bis Friesach zu reisen, „dann es ze Newmarkht nit aller sachen sicher." Sic befänden sich wohl „nur Hertzog Ernst hat nun zum andermal sein gepflegte magens raumung gehabt." Vondensteirischen Ständen seien einige Abgeordnete zur Begleitung der Prinzen durch Steiermark angelangt, und hätten 400 Ducaten in Gohl Verehrung gethan. In Schwatz warten die Abgeordneten der oberösterreichischen (d. i. der tirolischen) Regierung, um die Erzherzoge zu empfangen und ihnen das Geleit durch Tirol zu geben. Durch einen nach Judenburg gekommenen Gesandten haben sie anfragen lassen, wann die hohen Reisenden nach Tirol kämen, und zu wissen verlangt, welche Vorbereitungen für sie getroffen werden sollen. Am Schlusse des Briefes: „Wie zu me„rerenmalen von mir Ew. Mt. vermelt worden, betten Ire Durchl. (die „Prinzen) wol eines teutschen seeretarjs von notten gehabt, dan zu dem „das ire Dl. gar nix teutsch schreiben khinden, so tragt es sich „teglichen zu, das ire Dl. vmb fürschrifften vnderthenigst ersucht werden. „Nun haben wir kheinen, der solches, wie sich gebüer, verrichten khunt, „wie E. Mt selbst gnedigst dessen wissen" 2).

II.

Villach, den 26. Nov. 1563. Empfangs - Anzeige eines Schreibens Maximilians vom 16. Nov. und der Credentialien für Italien und Spanien, sodann Meldung, dass „die sterbenden Leuff" nicht so seien als verlautet, und die Reisenden „von wegen vmbwexlung der furen" bereits am dritten Tage in Villach weilten. „Ist ain grosse Besch warung, die „wagen in diesem landt sein gar khlain vnd eng, khumbt auf drey nit so

2) Rudolph der Aelteste, der nachmalige deutsche Kaiser, war damals 11 Jahre alt. Da er nun in Spanien schwerlich deutsch schreiben gelernt haben wird, so zählte er bei seiner Rückkehr 16 Jahre, ohne einen deutschen Unterricht genossen zuhaben. — Damals hatten die Erzherzoge von Oesterreich bloss das Prädikat: Durchlaucht.

„vil als auf ain österreichischen, so faren sie nit weiter als biss gen Lientz, „dort muss man andere furen nemen, was ainen grossen zeitverlust vnd vnkosten verursacht." Am 27. wollten sie aufbrechen. Die Landschaft (Landstände von Kärnthen) haben die Prinzen begleitet und Jedem von ihnen „drey gulden (goldene) Pfennig von 150 Ducaten" verehrt3).

m.

Brixen, 6. Dez. 1563. Hier, sagt Dietrichstein, wollten die Prinzen nur einen Tag sich aufhalten, allein dem Ernst sei „ein Fluss dermassen vf das linke Aug herabgesessen," dass es in Folge der Anschwellung nicht aufgethan werden konnte. Die Aerzte hätten sich desshalb der Weiterreise widersetzt, dem Patienten Manna zum Purgiren gereicht und zwei „Köpfl" (Schröpfktipfe) auf die Schulter gesetzt. Hierauf sei eine Besserung eingetreten, welche gestatte, die Reise am andern Tage fortzusetzen.

Dann heisst es. „Den Cardinal von Augsburg haben wir hier gefun„den. Ist Iren Durchl. entgegen hinaus geritten vnd I. D. zu fuess empfangen. Sein I. D. auch aus der senften abgestanden, vnd alssdann „auch auf ire rosse gesessen. H. Rudolph in der mitten, E. W. (der Kar„dinal) auf der rechten, H. Ernst auf der linken Seiten irer fürstl. Durch„laucht eingeritten, vnd von dem Cardinal bis in sein Zimmer begleitet „worden. Er, (der Kardinal) erbeut sich vil vnd hoh, vnd in der wahr„heit acht ich darfür, das er es guethertzig vnd gar trewlichen maint, vnd „das ieren Durchl. von vnseren Maesteten nit (Jemand) het mogen zugeordnet werden, der mit mereren vnd hoheren Üeiss vnd sorgen vmb alles „was ierer Durchl. wolfart vnd reputazion betrifft, hett lassen angelegen „sein alss er." Weiter ist gesagt, dass Dietrichstein, gemäss Maximilians Befehl, dem Kardinal bei seiner Ankunft die auf ihn gefallene Wahl bekannt gemacht habe, die Prinzen dem Könige von Spanien vorzustellen, so wie sie zu Trient und wo es sonst nöthig sein sollte, zu vertreten, auch habe er, wie befohlen worden, ihm erklärt, dass ohne seinen Rath

s) Diese Denkmünzen, von denen jede 150 # wog, scheinen der österreichischen Münzkunde entgangen zu sein, weil das k. k. Münz - und Antikcnkabinet in Wien sie nicht besitzt. Möglich wäre es, dass sie in der kais. Schatzkammer, deren Kunst- und Alterthumsschätze längst schon eine Bekanntmachung verdient hätten, sich befinden.

— 113

und sein Vorwissen nichts gethan oder unterlassen « erden dürfe 1). Zunächst habe der Kardinal die Meinung geäussert, Trient könne nicht umgangen werden, doch werde das Concil geschlossen sein, bevor sie hinkämen, „dan ausser des khunigs aus Hispanien pottschafft vnd seiner „adhaerenten parthei, sein alle der meinung (das Concil) zu schliessen, „achten auch Irer vil qd fama, papam tam graxiter decuv,here in hunc „ßnem tantum sparsa fuerit, cum aliam rationem nullam cono.ili i dissolvendi „honestam praetendere potuerint. et Pontifioj id sustinere tantis sumptihus „esse impossibile, et dissoluto Conoilio, Pontificem quoque restitutum in pri.s,.tinae valetudini." — Anfangs, sagt er sodann, sei man in Trient der Meinung gewesen, man soll die Erzherzoge so empfangen, wie man Maximilian, als er noch König von Böhmen war, bei seiner Ankunft empfangen habe. Allein der Kardinal von Victring sei höchlich gegen einen solchen Empfang gewesen „vnd vermelt, das E. Mt. als ein erwelter Khunig aus „Beheim dazumal vnd nit alss ein Eerzherzog sei erschienen," worauf man beschlossen habe, dass alle Bothschafter und Prälaten den Erzherzogen auf eine wälsche Meile entgegenzichen, die Legaten aber sie unter dem Chor erwarten sollen. In der Kapelle sei dann dem Erzh. Rudolph zwischen dem Kardinal von Victring und Madruz und dem Erzh. Ernst unter dem von Madruz der Platz anzuweisen. „Bei der Empfahung mues es „bleiben, awer zue dem soll es nit khumen, dan ich weis nit, was Ir Dl. „in der Capellen zu thuen betten," bemerkt Dietrichstein hierzu und berichtet sodann noch, dass der Herzog von Sessi den Don Jeronimo de Toxeda, „so meiner gnedigsteu frawen Edlknab gewest" mit einer Einladung zur Durchreise durch sein Land an die Erzherzoge abgesendet, und die abschlägige Antwort wegen des mit grossem Aufwande vorbereiteten Empfangs, sehr übel genommen habe. Von Venedig, Mantua, Ferrara, Parma, Piacenza und Piemont seien wegen der Durchreise der Erzherzoge Anfragen an den Kardinal eingelaufen, auch habe Venedig eine Deputation zum Empfang derselben abgeordnet. Von Botzen weiter, seien die Fuhren für ein Boss auf den Tag zu 36 Kr. und für des „Furmanns leib" zu 18 Kr. sammt viertägige Entrichtung dieses Lohnes von Mantua zurück, bedungen. „Weil das Concil zu End," sei es gut gethan,

4) Der Kardinal war demnach mit der Stölln des Reisemarschalls bekleidet; er kehrte aber nach der Präsentation sogleich wieder zurück.

einen Tag in Trient zu ruhen, dagegen gestatte die Reise nach Mantim keine Unterbrechung. Der Transport des Reisegeräths werde von Piaeenza I,is Mantua zu Wasser geschehen. Im Mailändischen beabsichtige man, sich der Esel zur Reise zu bedienen; für seinen Esel bezahle der Kardinal eine halbe Krone auf den Tag. Das Gefolge der Erzherzoge bestehe aus 370 Personen und 250 Rossen, doch schiffe man sich nicht mit Allen ein, sondern ein Theil der Rosse. Wagen und „Offizier" (d. i. der Dienerschaft) soll verkauft werden .'•). Angeschlossen folge das Verzeichnis* jener Tiroler, welche die Erzherzoge bis an das Meer begleiten. Die Landschaft habe den Landeshauptmann und Andere mit dem Empfang der Erzherzoge in Rotzen beauftragt. Jedem derselben verehre die Landschaft eine silberne Denkmünze im Werthe von 1500 f. Niehis von Madrutz lasse sich bei Sr. Mt. entschuldigen, dass er den Prinzen, Krankheits halber, nicht aufwarten konnte, übrigens habe er seinen Sohn an seiner statt, gesendet. Weggeblieben seien auch der Trapp und Andere, doch habe die Mehrzahl der Adelichen sich eingestellt.

Ein diesem Briefe beigelegtes Namens - Verzeichniss scheint jene Edelleute anzudeuten, welche die Erzherzoge bis zur Einschiffung begleiteten.
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IV.

Asti, 22. Jänner 1564. Dietrichstein zeigt den Empfang zweier Schreiben Maximilians, dd. Breslau, 1!). u. 24. Dec. an, und sagt sodann: „Der Tractation halber durch Italiam wurden Ier Mt so vil mer zufrie„den sein, wenn sj gesehen, mit was grosser affection vnd lieb solihe von

Also Leibeigenschaft selbst unter der Hofdieucrschuft!

„menigklichen beschehen ist." Seine Resolution wegen der Reise nach Nizza sei noch zur rechten Zeit eingetroffen. Jedermann habe sie gebilligt, nicht allein der Strassen-Schwierigkeiten, sondern auch der grossen Gefahr wegen. Zwar habe der Herzog die möglichste Sorge für die Strassenbesserung getragen und hierzu etliche Hunderte Arbeiter verwendet; allein der Schnee ist an etlichen Orten „aines lantzknechtischen spiess und mer dief," wesshalb beschlossen worden sei, auf „Alba, Mulazan, Binasco, Zucare" zu ziehen und dort die Armada zu erwarten, um nach Nizza zu gelangen. Mit Ausnahme des Fuhrwerks seien die Reisenden überall in Italien kostenfrei gehalten worden; besonders habe der Herzog von Sessi (wo sie also doch zusprachen) gute Bewirthung gethan. Erzh. Rudolph habe sich bei einem Fussturnier zu Mailand sehr ausgezeichnet. Nach Mailand sei auch Graf Hannibal von Hohenembs gekommen, mit grossen „offresciamentos" von Seite des Pabstes. Bis Vigenon hätten sowohl er den Erzherzogen das Geleit gegeben, als auch der Prinz von Florenz, „der in starker Hoffnung, wie ich her, E. Mt. Schwager zu „werden, gleichwol hat sich gegen mich nix merken lassen. Der Herzog „(von Savoyen) hat gar ein schönes Gejaid gehalten zu Vigenten oder „Vigenon, sein biss in die sechzehn saw gefangen worden, alle von I. D. „niedergestochen worden." In Allessandria hätten die Soldaten ein Fussturnier und „gar schöne feuerwerk" ausgeführt. Dalun sei die Gesandtschaft von Luca mit dem üblichen Erbiethen, und mit einem Geschenk von 2 Stück Sammt, 3 Stück Atlas und 4 St. Damast gekommen.

V.

Vigenon, 8. Jänner 1564. „Conte Claudio Laudj, dessen Sun „den Duca Pietro Luvs erschlagen vnd hierz (jetzt) die Donna Juana de „Aragon sol nemen (zur Frau) schickt E. Mt. zwey Rosse."

VI

Arbenza, 5. Februar 1064. Sechzehn Galeeren seien zur Ueberfahrt bestimmt; auf den dreien des Marco Centurio werden die Erzherzoge sich einschiffen.

VII.

Zucarelli, 5. Febr. 1564. Die ganze Zeit über, als sie sich an diesem Orte aufhielten, nämlich 14 Tage, seien des Herzogs Abgeordnete



ein Theil seiner Garde, der Erzbisehof von Tarentasco und Graf Strupiana ebenfalls daselbst geblieben. Sie werden auch bis zur Einschiffung bleiben. Zucarelli sei kein S. Mt. „ungelegener ort, sintemal es einfeudum imperiale" und gehöre den Herren von Carreto. Alle Ortschaften der Genueser wären bisher vermieden worden. „Zwar haben „die Genueser eine Botschafft hierher gesendet multo majori submissione et „humilitate, offu ia sua omnia que necexxaria Serenitatibtts suis offerenten, „seint awer nit admittirt worden, sonder auf die vorige weis von mir ab„gefertigt." Inzwischen habe der Gesandte die Genueser zu rechtfertigen und die Dinge so zu drehen versucht, als wäre der Kaiser übel berichtet, worauf Dietrichstein geantwortet: dies sei nicht der Fall, wohl aber habe der Kaiser zur Unzufriedenheit mit ihnen die erheblichsten Gründe. Sie wollten sich aber die Abweisung nicht gefallen lassen und da sie sich mit den rebellischen Unterthanen des Marchese Carreto vereinigt haben, so sei nun das Bedenken entstanden, ob dieser unbedeutende Flecken Sicherheit gewähre, worauf beschlossen worden, bei längerem Ausbleiben der Galeeren sich nach Uniglia, welches gleichfalls Reichslehen und Kigenthum des Doria. zu begeben. Rumpf (der nachmals bei Rudolph, als er Kaiser war, so einflussreiche und schädliche Hofdiener) sei von Rom gekommen; er mache viel Rühmens von des Pabstes Freude über die an ihn ergangene kaiserliche Botschaft.

VIII.

Arbenza, 5. Febr. I564. Sechzehn Galeeren seien zur Ueberfahrt bereit, auf den dreien des Marco Centurio werden die Erzherzoge sich einschiffen.

IX. ,

AI cabo corrado, 9. Febr. Dietrichstein schreibt auf der Fregatte, dass er am 8. von Villa franca abgesegelt, und an 70 Meilen zurückgelegt habe, doch sei die Hoffnung am 9. Marseille zu erreichen, durch den Wechsel des Windes vereitelt worden, selbst die bloss noch 15 Meilen entfernten Isolas Deras (?) konnten nicht mehr erreicht werden. Eine Fregatte theilte mit, der König gedenke nach Monserrat zu gehen um die Erzherzoge in Barcelona zu erwarten. Ueberaus aufwerksam benähmen sich die beiden französischen Galeeren; stets seien sie voran, diesen Diensteifer, einem ergangenen Befehle zuschreibend, die Erzherzoge so zu behandeln, als wäre statt ihrer der König da. Hierüber sei alle Welt erstaunt, weil dies ganz ungewöhnlich, und wiewohl Friede, solch eine Aufmerksamkeit nie, weder dem Kaiser noch dem Könige von Spanien zu Theil geworden. Dies rühre von der Hoffnung der Franzosen her, Maximilians Tochter werde noch ihre Königin werden. Sie hielten auch nachdrücklich an, dass man die Prinzen in Marseille rasten lasse, womit man sie vertröste, Dietrichstein schliesst mit der Versicherung Maximilians Auftrag, die Entschliessung des Königs von Spanien hinsichtlich der Heirat seiner Tochter mit dem Prinzen Don Carlos, gleich bei der Ankunft betreiben zu wollen, ob dies dem Könige gelegen sei oder nicht.

X.

Bucari, 27. Febr. 1564. Anzeige, dass die Seefahrt bis zu diesem Tage 22 Tage währe, und in Marseille ein Aufenthalt von 8 Tagen statt fand. Ueberall in Frankreich war befohlen worden, den österreichischen Prinzen gleich dem Könige Ehren zu erweisen.

XI.

Aquas muertas, 9. März 1564. Sie lägen wegen ungünstiger Witterung bereits 7 Tage hier im Hafen. Der König halte sich zu Barcelona auf, wo er die Ostern feiern will.

XII.

Barcelona, 17. März 1564. Meldung der Ankunft, und dass der König den Don Luys Icarte zum Empfang der Prinzen entsendet, dann aber den Einzug mit ihnen in die Stadt, dem Erzherzoge Rudolph troz aller Gegenvorstellungen Dietrichsteins die Rechte einräumend, gehalten habe. Hinter Rudolph seien Erzh. Ernst und der Kardinal geritten 6). „Wie meniklichen sagen, so hat man den Khunig lang nie frohliher gese„lien vnd die wahrheit zu schreiben, so hätten Ire Durchleuchten (die „Prinzen) E. Mt (Maximilian) nit mit mererer lieb empfahen khunen." Der Prinzen Wohnung sei dem Wohrigebäude des Königs, der einen Verbindungsgang zwischen beiden anlegen liess und die ganze Einrichtung

•) Ferreras setzt für den Einzug des Königs mit den Prinzen zu Barcelona, irrig den 5. Jänner an, und lässt alle zusammen nach Monserrate gehen, was, dem folgenden Briefe nach, ebenfalls unrichtig ist.

118 —

selbst anordnete, ganz nahe gelegen. Gusman habe ihm gesagt, es sei des Königs Wille, dass man die Prinzen: Principes de Ungria betitle, auch sollen die Grandes sie Senores heissen und alle übrigen Adelichen den „Pevel" unter dem Geheiss ihn aufzusetzen, vor ihnen abziehen. Von dem Kardinal seien die Prinzen dem Könige vorgestellt worden.

XIII.

Barcelona, 24. März 1564. Auf das von Maximilian empfangene Schreiben habe der König ein grosses „ Ь rohlockcu " geäussert, und aus seinem Benehmen leuchte unläugbar hervor, dass die äusserlich bezeigte Zuneigung „non sitßcta demonstratio." Dies erkennen auch alle Minister und Diejenigen „qui apud eum plurrimum valent." Dietrichstein sei von Gusmann dem Könige vorgestellt worden. Nach dem Schlusse des Landtages habe der König sich nach Valentía begeben, wo er 10 Tage weilen und dann nach Madrill7) zurückkehren, die heilige Zeit aber in dem Kloster „Poblere" 8) zubringen werde. Die Prinzen gehen, heisst es weiter, nächsten Montag nach Monserrate und werden mit dem Könige erst wieder zu Tortosa zusammentreffen. Der König habe gegenwärtig einen Vorrath von 100,000 Ducaten. Auf Fürsprache Sr. Mt. gab der König dem Marquis Pescara die Erlaubniss, ausser Spanien in den übrigen spanischen Staaten sich aufhalten zu dürfen, auch habe er dem Kardinal von Augsburg über 10,000 Kronen zu einer Beihilfe angewiesen und ihm dic erste erledigte Pfründe versprochen.

XIV.

Valentia, 19. April 1564. Dietrichstein zeigt an, von einem gewissen Brossardo eine Zifferschrift zur Uebersendung an Maximilian erhalten.zu haben. Brossardo behaupte, eine bessere sei nie ausgedacht worden. Wegen der Interessenten zu Augsburg (spanischen Gläubigern, unter denen besonders die Fugger) habe er eindringlich gesprochen und den grossen, Witwen und Waisen erwachsenden Schaden, desgleichen den Nachtheil tur das Andenken Karls V. und den Ruf des Kaisers vorgestellt, wenn sie noch länger unbefriedigt bleiben sollten. Der König

') .Madrill, alte Schreibweise für Madrid, welche in diesen Brieten durchgehend! beibehalten ist.

") Poblete.

habe versprochen, was ihm nur möglich sei fiir sie zu thun. Darauf köm,c man auch bauen, „da der Khunig ain erbars, christlich, aufrechts gemüet „hat, allein was die Rat hierin rathen, sei abzuwarten." In der Hciratsangelegenheit der Erzherzogin Anna mit dem Prinzen Don Carlos, habe er angebracht, dass wegen Frankreichs Bewerbung eine rasche Beschlussfassung des Königs nöthig sei. Der König gab hierauf zur Antwort: er werde Se. Mt. gewiss nicht hinhalten, sondern nächstens einen vertrauten Diener mit seiner Resolution nach Wien senden. Dagegen habe Dietrichstein eingewendet, dass eine solche Mission sich sehr lange verziehen könne, sein gnädigster Herr aber von ihm eine Antwort erwarte. Diese habe der König durchaus nicht geben wollen, sondern sei auf der Sendung beharrt, vorgebend, der bestimmte Gesandte werde ehestens aus Kastilien ankommen; käme er nicht, dann würde er einen andern Eutschluss fassen, um einen weiteren Verzug zu beseitigen. Wer die für diese Mission bestimmte Person sei, war vom Könige nicht herauszubringen; Dietrichstein wisse aber, dass Sehantone gemeint sei u). „Es seint irer „vill der meinung, der Kunig habe ein zusagen, der Prinzessin, „getan, des Prinzen halber, vnd das verlengere diese hand„lung, awer das sagt man gewis, das der Prinz nix dar von will „hören vnd kheins wegs darein willigen, vnd was der Khunig „hierin thuet, allein darumben geschieht, die Prinzessin zu „contentiren vnd zu erzeigen, das ers gerne gesehen, vnd das „die Verlengerung aus khaincr andern Vrsach beschehen, als „dem Prinzen darzue zu persuadiren, weil er awer nit zu per„suadiren, kunte er ime awer nit dahin dringen." 1W). Dietrichstein erwähnt nun einer Unterredung, die zwischen ihm und Louis Mendez de Haro wenige Tage vor diesem Schreiben stattgefunden und bei

") Chantouay (Thomas Perronet, Seigneur de). Dieser Gesandte war von Maximilian so ungerue gesehen. dass ihn Philipp im Jahre 1570 wie es scheint, auf des Kaisers Verlangen, zurückberief. Ersetzt wurde er vom Grafen Mouteagudo, dem 1.77(J der Marquis d'Almazau nachfolgte. Diesen lüste aber schon im Jahre l.r>77 Don Juan de Borja ab.

10) Diese Stelle, welche in Chiffen, geschrieben war, deckt ein bishernicht bekannt gewesenes Verhältniss in der Geschichte des Don Carlos auf. Die Prinzessin, welche sich um ihn bewarb, und die er zurückwies, war Johanna, seine Tante, Philipps Schwester, Witwe des im J. 1554 verstorbenen Prinzen Johann von Portugal, Mutter des nachmaligen Königs Sebastian von Portugal. Sie war im Jahre 1537 geboren; Don Carlos im Jahre 1545, er also um 8 Jahre jünger als sie.

welcher, als von der Heirat die Rede war, er diesem bemerkt habe, dass es sich einfach um ein Ja oder Nein des Königs handle, worauf Haro zur Antwort gegeben: „Lieber halt nit che darumben an, bis ier zu„uor den Prinzen gesehen habt; weis nit wie ichs versteen soll, ob „sie gern Vrsach gäben, dass wir mit der sachen aussetzen, vnd sie als„dann mit weniger offension der Sachen mit dem Prinzen und der Prin„zessin zu schliessen vrsach haben, oder ob sie es aus den vrsachen thun, „welche I. M. von Gusman zum Theil vernumen haben." Der König reise nächsten Montag wieder nach Castilien und Madrid. Zu Ocha/ias werde die Königin und Prinzessin den König erwarten; der Prinz (Don Carlos) habe auch dahin kommen sollen, allein er sei an der Terciana, (dreitägiges Fieber) erkrankt, wesswegen man ihm zwei Mal zur Ader lassen musste. In einer Nachschrift ist gesagt, dass der französische Gesandte bei Dietrichstein gewesen und ihn von einer Unterredung mit dem Könige unterrichtet habe, bei welcher der Gesandte demselben im Auftrage der Königin von Frankreich Anzeige von der projeetirten Heirat des Königs, ihres Sohnes, mittler Erzherzogin Anna erstattet und ihn um Unterstützung dieses Antrages gebeten habe. Philipps Antwort sei eine ausweichende mit der Bedeutung gewesen, diese Angelegenheit nicht weiter zu sollieitiren. (Der nächstfolgende Brief ist Ausführung dieser vorläufigen kurzen Anzeige.)

XV.

Valentia, 22. April 1564. (In Chiffern.) Da Dietrichstein wegen der eiligen Abreise des Eraso Vetter nur durch eine Zettelbeilage zu seinem letzten Briefe eine Andeutung von dem geben konnte, was der Gesandte des Königs von Frankreich ihm mitgetheilt habe, so berichte er nun ausführlich, dass derselbe sieh zu vertrauten Mittheilungen über seine bei Philipp angebrachten Angelegenheiten gegen ihn erboten und damit einen Anfang gemacht habe, dass er ihn in Kenntniss von der jüngsten Unterredung mit demselben gesetzt. Im Auftrage der Königin ") habe

") Katharina von Medieis. Die Tochter, von welcher der Gesandte S. Sulpice spricht, ist Elisabeth oder Isabella, Gemahlin Philipps seit 1559, dem Todesjahre ihres Vaters Heinrichs II. Da sein ältester Sohn und Nachfolger, Franz II. im Jahre 15WI starb, so licss jetzt die Königin für Karl IX. ihren im Jahre l550 geborenen jüngeren Sohn und Thronerben. um die Erzherzogin Anna, geb. 2. Nov. 1549, welch

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Excerpts from reports about events near Sisak in 1593

Source:  Spomenici hrvatske Krajine: Od godine 1479 do 1610, Volume 1, edited by Radoslav Lopašić https://books.google.ca/books?id=tHLvuERLU...