Sunday, December 24, 2017

History von Eroberung der ansehenlichen Vesten Sigeth

I found this old German account of Siget in 1566.
It may be a translation of the Ferenc Crnko account of what happened.
I have typed out the first 1/3 of the pdf - but it is a PITA so I will not continue.
Google translate does not translate old German well.




Q - what is "vñ" and what is the letter that looks like the number 8?

Source: German library


History von Eroberung der ansehenlichen Vesten Sigeth, Welche der Türckisch Kaiser Solimanus im Jar 1566. den 7. Septembris eingenommen, Erstlichen von einem ansehenlichen deß Herren Graffen von Serin seligen Diener in crabatischer Sprach beschriben und von denen, so auch mit und beygewesen in Lateinisch. Jetzt aber menigklich und sonderlich allen hohen Potentaten zu einer christlichen Warnung und Nachgedencken, wie die diser Zeit hoch bschwerliche schwebende innerliche Krieg abgeschnitten, zu Friden und Ainigkeit gebracht werden unnd disem erschröcklichen mächtigen Wütterich dem Türgken künfftig desto mehr Vorstand und Abbruch geschehen möge, ins Teütsch transferiert.

Augsburg. Zimmermann. [1568].



It was dürſtigkeit und grauſamkait der erſchrökcliche Feind der Türgk, gegen der armen Chriſtenheit wuten vñ Toben thüt, mit was unerſetliche grimme vñ begirde züherſchen, auch unauffhörlichen haß er dieſelbig verfolge vñ ängſtige: acht ich es ſey kainer, der es auß den groſſen thaten, die er volbracht nicht wiſſe. Diſes kan wns ein merckliche anzeigung ſein, die eroberüg derfeſten Sigeth, welche von natur, un angelegten werck ſchier ungewiñlich geſchätzt, dann ſie allenthalben mit gemoß umbgeben, vñ gleich eingeſenckt an dem end der Windiſchen gräntzen ligt, die der Türgkiſch Kayſer Solimanus nit vor lengſt, mit groſſem volck belägert und geängſtiget, Letzlich auch doch nit on groſſen ſeinen verluſt eingenomé, un in ſein grwalt bracht. Wie auß diſer Hiſtory klärlich zuuernemen iſt.


Im Jar M. D. LXVI. iſt Graff Niclas von Serin, eines hohen und anſehlichen Geſchlets vñ bertimbten namens, von diſem erſtich durch ein Kundſchaffter, wellicher den 15. Junij zü im komen, erinnert worde der im bey der warheit anzeiget, daser des Türgkiſchen Kayſers Heer, nahendt bey Sarberg geſehenhab, welches ſich auff 2. meyl wegs in die leng nach einander gezogen und außgebzeittet, hab auch dé zug alſo von ferzen nachgefolgt. Es ſey aber das geſchrey, das er diſen zug aintweder auff Sigeth oder Erla fürgenomen habe, und derhalben ein Brugken vber die Tonaw bey Petter Wardein ſchlagen laſſen. Bald hernach kompt ein ander Kundtſchaffter von Fünffkirchen, bringt ein ſchreiben, dz der Kayſer gewiß im anzug ſey, man wiß nit wohin, oder auffwel che Feſten. Deñ volgt bald 8 drit von Eſſeckh iſt ein Stätl an der Traa, es ſey ſchon ein Beg oder Hauptman dort ankomen, als ein vorlauffer, das er vber die Traa vberfaren ſolle, dahin ſey auch der Carambeg auß Boſſen (iſt ein Obriſter deſſelben gantzen Kraiß) ankonmen, vñ in Windiſchland oder Sclavonien, auff der andern dern ſeyten der Traa underhalb Moßlaw ſich er nit. Mach dem kompt auch der viert Kundtschaffter, zaigt an er ſey nahendt bey Eſſeckt geweſen, hab geſehen, das man vil Schiff bey der Porten oder zuelendt Otto genant, de waſſer auſſwertz auff Soclioſch zügfürt, hab auch gehort, das der Beg, wellichen der Türgkiſch Keyſer voran gſchickt, des vorhabens ſey vber die Traa zu ſchiffen, vñ bey Soklioſch ein weil zuuerharren, er wiſſe auch wol, daß er da mehrers Volcks werde erwartten, wohin er aber hinauß wölle, wiſſe niemands. Letzlich kompt ein andere Rundtſchafft auß der Türcken Leger, zaigt für gwiß an, dz der gantz hauffen bey der Porten Otto obgenant zu Schiff vberfare vñ die Türgken die vbrig wären, ſtracks auff Ofen zuziehen, vñ dieſelb nacht bey Soklioſch bleiben ſolten.


Wie ſollichs der Graff den 17. Junij erfaren, dz ſich die Türgken ſtracks vber die Traa herein begeben, vñ bey nacht unter de Schloß Soklioſch allenthalben im Feld herumb lagen, hat er ſich bald bedacht und 1000. Füßknecht mit 500. Huſſariſchen Pferden dahin geſchickt, ir hayl da züuerſüchen, mit denen hat er Caſparn Alapi, Nicolaum Kobatz, Peter Batſchatitz, und Wolffgangen Praprutovitſch ſampt der füßknechten Hauptleuten, die ſie Weyda neñen, voran geſchickt mit befelch, das ſie das glück verſuchen ſolten, ſo ſie etliche Türgken funden, die angreiffen, und mit inen ſchlugen, ſo ſie aber die nit antraffen, dz ſie Sokioſch vberfielen, außbreñeten, und alles dariñ verhereten. Wie nun die unſeren nahent zum Schloß ko men, ſchicken ſie 200. zü fuß un 100 Pferd voran zum Schloß, dené iſt allein befolhen worden, wañ die Türcken daſelbſt im Feld und in der ebne nit zu Roß wäré, daß ſie es den andern vo ſtunden anzeygte auch ſich ſunſt aller gelegenheit unfiſehen, vñ erkundigten. Wie ſie nü hind Soklioſch konfien, treffen ſie ſtracks an dz Türckiſch Leger, da der Mehmet Beg, Hauptmañ oder Landpfleger vö Thearch ſich nider gelaſſen het, welchen 8 Türckiſch Keiſer kurtz züuor an ſein Hoferfordert, unnd mit den gulden Apfel Theari Sanſakh genañt nahent bey Conſtantinopel begabt hat, Diſer Apfel iſt ein ſondere anzey gung einer mehrern Gnad, ſo der Keyſer gegen einem dergleiche Hauptman tregt, damit er im auch die Hauptmannſchafft odden gewalt, vber ein kriegsuolck vbergibt wirt derwegé an den Fanen gehenckt. Dem iſt nü befolhen geweſen, das er alſo vor dem andn hauffen anziehñ, vñ vber die Traa ſchiffen, als dan inn dem Craiß bey Fünfkirchen ſtill ligen ſolte, da der gantz hauffen züſamen komen, und alßdann vberfaré möcht, Es iſt im auch befolhen worden, von dannen nicht zurucken, biß er derwegen vom Keyſer befelch empfahe. Als die unſern nun iren anſchlag gemacht, haben ſie die Türcken an einem mo:gé frü gähling vberfallen, in ſie gehawen, zertrent, irer ein groſſen teyl erlegt, deré vil in dz gemöß vñ nächſtes geſtreüß nackent, uñ allein in hembden entflohen ſein, Darunder iſt der Beg ſelbſt hart verwundet, entwiſcht vñ im ſelben gemöß umbrunge, ſein Sun aber un noch drey Türcken habe die unſern lebendig gefangé vñ darnon bracht, haben alſo die unſern ein groſſen vorrath vö gold und ſylber, Zelten und Roß, ſampt andern güten Peüt zuwegen bracht, uñ ſein wol zu müth, mit güten gewin alle wider auff Sigeth zü gezogen, habé mit iné bracht 8 Cameln, 60 Samroß, 5o Eſel, alle mit Gelt vñ ſchönen Türckiſchen wahren geladen, darzü 6 wägen, darauff ſie allerley Raub was ſie bekomen gelegt habé. Alſo ſeind auch die vom Adel ſo in Sigeth geweßt in, in ſchöné guldin ſtucké vñ Mardern röcken, die ſie vö dem Türcké erlanget, mit groſſen freüden heimkonmen, haben auch dem Feind zwen groß rot Fanen abgedrungé, an derê ſpitz iſt an ſtat deß eyſſen, ein ſilberner ſpitz un vbergult, einer hand brait gemacht geweſen, weiter auf dem ſpieß, darauf 8 Fanen angehefft wirt, iſt ein geferbter roß ſchwantz, ſampt einer ſylbe ren kugl, wie ein Apfel gſtalt, dé mä Schanſak, neñet, gehangen. Dergleiché ſyg oder peüt haben die unſern von dé Feind in läger zeit mit gehabt.


Den 2.tag Julij iſt Muſtafa auß Boſſen der Waſcha Sokolouitſch, ſambt allen Boßnien vñ dem Waſcha Carambey auff Barotto zü, vber die Traa gſchifft, vñ bey Soklioſch hinder der Hardanay ſich glegert. Den 7. Julij kompt ein Kuntſchaffter von kriechiſch Weiſſenburg, zaigt an der Kayſer ſey dort ankomen laß die Schiff an 8 Traa vberſich füren, wölle am ſelbé ort, nahent bey Soklioſch ein Schiffbrugk vber die Traa ſchlagen, vñ auff Sigeth züziehen, laß auch die Brugken die er vber die Tonaw gemacht, wider von einäder thün. So komen auch ſcheiben von Fünffkirché, dariñen der Waſuff Aga, iſt ein Hauptman vber etlich wenig füß volck, dë Graffen zu wiſſen thüt, Es ſey ein Zauſch, dé man zü auffmanüg des kriegs wolcks auß ſchickt, der bey dé Hauptman alsein züſeher bleiben, vñ züzeité ſein Stat verweſen müß ankomen, und dé Hamſabeg in namen ſeines Kayſers befolhen, dz er von ſtundan zü der Traa ziehen, vñ die brugken darüber ſchlahen ſolle, ſo er das nit thue, ſo ſol er vor ſeine hauß geſpißt werdé, hab auch befolhen das in Dörffern und ſonſt allenthalben, ein blutiger ſpieß herumb getragen werde. Alſo hat er nicht weit von Barotto die brugken zuſchlahen angehebt die er dann vorhin lengſt darzü zurichten hette laſſen, aber dz waſſer kam in der nacht ſo ſtarck vñ groß das es alles zerriſſen un wegkgefüret, vñ er alſo da kain Brugken nit ſchlahen mögen. Von danen iſt er weiter hinab an der Traa zogen, und das werck wider angefangen, was er aber in zwen tagen gmacht, das hat im dz waſſer in einer nacht wider zerriſſen. Von dañen iſt er noch weiter nahent bey Eſſeck geruckt und da auch verſucht, aber es war umb funſt, und kundte des groſſen waſſers halben nichts außrichten. Derhalb hat er den Zauſchen wid zum Türgkiſchen kayſer abgefertigt, un im anzeigé laſſen, das er vor gröſſe des waſſers kein Brug ken ſchlahen möchte, er hab keinen fleiß o8 muh bißher nye geſpart. Wie der Kayſer diſe ſeine Botſchaft vernimbt, ſchickt den Zauſchen wider hin mit eim Türgkiſchen faciletl, an welché auſſen herumb am ort ſein nam Soltan Soliman mit gulden buchſtaben geſchribé war damit befelhent, er ſol die brugken vber die Traa machen, wo, und wie er könde, ſo die nit fertig wenn er ankomen werde, ſo wöl er in an der ein ſeyten der brugken mit dem Faciletl oder tüch ſtranguliern vñ auff hencken laſſen. Wie ſolchs 8 Hanſabeg vernimbt hat er in derſelbé ſtund zü der Traa unter Eſſeck ſtracks zügeeylet, vñ alle Schiff holtz vñ vorrath, ſo dar zü von nöté dahin füren laſſen, unnd das werck mit groſſen ernſt angefangen, damit daſſelbig deſto beſſer von ſtat gieng, hat er all die Onderthanen, die dem Türcke daſelbſt Tribut gebé, o8 ſich ſelbſt willig untergeben un gehuldet habé, auch ſunft jedermä niemañt auß genomen, ja auch die Edlen und die Ampt vñ befelchslent, Spahia genañt, zü der arbeit angeſchafft ni angetryben, daran hat auch der Hamſalbeg nie gefeyrt, we der tag noch nacht rhü gehabt, biß er die brugkenken gefertigt die hat er vber felder gemöß und ſumpf, bey einer meylwegs brait gefürt, vñ ſolches alles in zehen tagé volbracht, Dz Faciletel aber oder dz tüch, welches dem Hamſabeg wie gemelt, von ſeim Keiſer zügeſchickt worden, dz hat der Maſuf Aga, ſo an deß Hamſabeg ſtat, wie er abweſig war zu Fünffkirchen blyben, dem Grafen von Serin heymlich zügeſchickt.



Den 20 Julij, iſt der auß Boſſen un Carambey Baſſa vo Soklioſch verruckt auff Fünfkirché zü, von dannen dem Baſcha von Ofen zu hilff, gen Stülweiſſenburg zogé. Mit inen iſt auch 8 Hamſabeg, ſampt allé Spähien od Edle von Fünffkirchen auß darumb daſ alle Inwoner traurig waré, zogé. Diſen tag hat auch 8 Beglerbeg auſ Anatolia, welcher Obriſter in Aſia vñ gegen Orient iſt, zum erſté vber die gemelte brugken geſetzt dem alßdañ der Akay Baſcha, mit eim ſondern hauffen, vñ 8 Orumelibeglerneg, dz iſt 8 Obriſt Feldhauptmañ, vñ obriſter vber die Land, ſo vber dz Griechiſch möhr gegen uns herſtehn nach gefolgt haben ſich in die ebne bey Muhatſch nydergelaſſen, vñ dé Türckiſche Keyſer ſein Zelten aufgeſchlagen, Mach dem iſt 8 Keiſer Solimä, ſelbſt vber die Traa auch vberkomen, ſein Leger da geſchlagen, und rhat gehalte, wie die ſach anzugreiffen, alſo etlich tag biß der gantz hauffen vbergefürt, gar frölich alda verharret. Den erſten tag Auguſti, hat er ſich auß dem ſelbé feld Muhatſch erhebt vñ auf Sigeth züzogen, den drittê tag nit weit hin8 Soklioſch ankomen, daſelbſt erdé Oroſlam Baſcha von Ofen köpffen laſſen, den 4 gen Fünfkirchen, den 5 gen S. Lozentz, nit weyt von Sigeth, da er denn ſein Leger geſchlagen, Mitler zeit hat der Graf ſeine Leüt vom Adel, und ſunſt zu Roß vñ zu Füß züſamen berüffen, alle ding in ordnung bracht und zügericht. Wie er nun eigentlich erfarn daß der Türckiſch keyſer Sigeth wöll belegern, ungeſehen ſeine groſſen hauffen an züziehen, hat er alle Hauptleüt Weyda, die von Adel, zu Roß und füß, ſampt den Burgern vñ Inwonern, die dißmal verhäden waren in das Schloß berüfft, und wie ſie hinein komen, das Statthor ſperren laſſen, als sie nun alle zuſamen komen, iſt er mitten undter inen herfür tretten, im hof des kleinen Schloß, vñ die ungfehrlich auff nachfolgende mainung angeredt.



Meine bruder, die ir in der Kay. M. unſers aller gnedigſten Herrn dienſten ſeyt, Ir redlichen un Ritterliche Kriegsleüt, wir ſehen jetzt alle miteinander das der Türgkiſch kaiſer uns vberzogé und vber de hals iſt, ſo erfordert die uotturfft dz wir uns dahin ſtaffiern vñ zurichten, damit wir des Feindts des Chriſtliche Glaubens unnd Namens, mit unerſchrocknen hertzen erwarten, welcher auß groſſer hoffart, vñ verwegenhait, in de er ſich auff ſein maacht vñ den groſſen hauffen des unglaubige volcks verleſt, wider uns ſein ſchwert außzogen hat. Wir ſetze aber unſer hoffnung vñ hülff, in Got den allmechtigen, der uns gar leichtlich erhalté vñ ſie entgegen liederlich ſtürtzen vñ verderben mag. Derhalben wöllen wir ſeiner ankunfft getroſt erwarten, Es ſollen uns auch ſein groſſe macht, vñ vile des Volcks mit erſchrecken, denn wir zweyfeln mit, 8 almechtig Got werde uns, ſo wir in mit rechten ernſt anruffen, ſein hülff genedigklich beweiſen, und uns beyſtehn, wir müſſen uns aber ſonderlich befleiſſen, das wir einhellig vñ trew gegen einander ſein, das kein neyd, zorn, oder unainigkait, zwiſchë uns raum habe, dz keiner wider den andern ſtrebe, ſonder uns dahin begeben, dz alles erbar zugehe, wir mit groſſer freundligkeit vñ einigkeit, bey einan der feſt halten, als langes Got dem allmechtigen gefallen wirt. Derwege hab ichs nicht umſunſt bedacht, ſonder es iſt hoch von nöten, dz wir getrewlich zuſamen ſchweren, wöllen alſo erſtlich Gott einen Eyd thun, dañ auch unſer höchſtè Oberkeit, und diſen armen verderbten Land, darbey trewlich und ſtandthafftigklich zu bleiben. Ich will zum erſten ſchwören dz ſolt ir mir nach thün, damit kainer den andern mißzütrawen vrſach hab, So hört alſo meiné ayd, Ich Niclas Graff zü Serin, ſchwer und gelob Got dem allmechtigen zuforderſt, dañ der Rö. Kay. Mt.rc. als meiner höchſten Oberkeit, un diſem verheerten Land, dañ auch euch redliche Mäñern und Kriegsleüten, wie ir hie werſam let ſeyt, als war mir Got der Vatter, Sun vñ heyliger Geyſt, die heylige Tryfaltigkeit, und einiger Gott helffen ſoll, das ich euch zü keiner zeyt verlaſſen, ſonder bey euch ſterben und geneſen, und alles böß o8 güts, ſo zufallen möchte, neben euch leyden vñ gedulden will. Alſo iſt auch billich, das ir gleichen Ayd thut zwen finauffreckt, und Gott zu zeugen ewrer verheyſſung nemet, ſoll alßdann ein yeder under euch ſeine Hauptmañ in der porten, ſeiné Ayd thün, da wir dañ fleiſſig auffinercken wöllen, das yeder dem Vorleſer mit lauter ſtym, und zweyen auffgerecktë fingern nachſage, Den aber ſo ſich deſſen wegern wurde, wölle wir in harte ſtraff darumb nemen, dañ derſelbig wirt biß auff die letſt bey uns mit verharren wöllen, iſt auch mit fiir ein rechten Menſchen oder Freund, ſonder fiir ein verräter zuhalten, den wöllen wir auch von ſtundan derwegé annemen laſſen. Darauf ſey nun diß ewer Ayd, Wir alle Burger, Reytter vñ Knecht von der Key: Mt: unſerm allergnedigſten Herrn beſoldet, und beſtelt, geloben und ſchwören, erſtlich dem Allmächtigen Gott, unſerer Chriſtlichen Obrigkeit, diſem Land, und diſem unſern Obriſten, dem Herren Grafen Niclaßn zu Serin, vñ züſagen gewiß, das wir als die getrewet, und gehorſamen, ime alle ſchuldige pflicht, und ghorſam leyſten, mit ihm leben und ſterben wöllen.



Vernembt auch weytter, wz ich euch zü wiſſen thün will ob ich mitler zeyt mit tod abgieng, oder umbkäme, ſo ſtelle ich euch hiemit an mein ſtat diſen meinen freündt Caſparn Alapy, und gebiete euch das ir ihm gehorſam ſeyt, ihm alle ehr beweyſet, ſo wol als mir ſelbſt, vñ wz er euch befelhen wirt, ſolches mit gantzen trewen verichtet. Merckt auch diſe Artickel, ſo einer von den Reyteren oder Füßknechten, ſeinen Hauptmañoder Befelchsmann mit gehorſam ſein, wider in ſetzen, vñ in mit bloſſer wehr angreiffen wolte, der ſol vom leben zum tod gebracht werden, So einer ein Türckiſchs ſchreiben anneme oder leſe, ſoll von ſtundan nidergehawen werden. Der aber ein ſchreiben an einem Pfeyl herein geſchoſſen, oder ſonſt gelegt findet befilh ich das derſelb von ſtundan ſeinem Hauptmañ zeyge, und der Hauptmañ es ſtracks verbreñe. Und nach dem man die ſtänd vñ plätz, wa ein jeder bleiben vñ wacht halten ſolle, außteylen wirt, ſo einer auß denen vom Adel, oder andern ſey wer er wöll, begriffen wirt, 8 auſſer ſeines Hauptmans, o8 Weyda wiſſen unnd erlaubnuß von ſeiner ſtell weychen oder weg gehn wurde der ſolle on alles ferrer rechten, ſtracks erwürget und ſtranguliert werden. Welcher ein Weyb oder Mütter hat, dem mögen ſie Speiß und Tranck und andere notturfſt auff ſein orth zütragen, er ſoll aber an ſeiner ſtell unuerendert und ſtand bleyben. Der aber we8 Mütter noch Weib da hat, dem wirt man auß meiner kuchen zu eſſen gebé, und ſoll im ſolches durch ſeinen Hauptmañ, zü gelegnen wnnd gewiſſen ſtunden geraicht werden.



Denen ſo keinen Wein haben, wirdt man jedem einen tag ein ſeytel, das iſt der vierdtteyl einer Wiener maß, ſampt dem Brot, Saltz vñ Eſſig geben. Denen aber ſo Weyber haben, vñ doch Brots mangeln, wöllen wir Schweinen fleiſch vñ Meel, das ſie inen ſelbſt bachen, dargeben. So ir zwen heymlich mit einander reden, und berhatſchlagen, darüber ergriffen wurde, ſollen ſtracks gehenck werden, und ſo einer ſolches etwa horte o8 ſehe, und von freündſchafft wegen irer verſchonte vñ nit anzeygt, ſoll gleiche ſtraff mit in leyden. Letztlich der dem andern nur eines hällers wert ſtilt, ſoll von ſtund an mit dem ſtrang gericht werden.



Auff ſolche unnd von mehrer ſorg und auffmerckens wegen, hat der Graf in dem gröſſern Schloß nächſt beym Thor, ein Crucifir ſetzen laſſen, bald darauffeinen Füßknecht oder Heydocken, der wider ſeinen Weyda von leder zucket, am Platzder gröſſern. Statt enthaupten laſſen.



Am ſelben orth auch hat der Graf den Mahmut Aga (iſt ein Türckiſcher Hauptmañ) wege ſeiner groſſen trewloſigkeit, unnd andere grobe ſchedliche thaten, die er am weg, als er gen Sigeth zogen begangen, köpffen laſſen. Iſt zu erachten das er ſolches mehrer forcht vñ auff ſehen auf in zu haben, gethan habe. Mach dem ſolches wolbracht, hat der Graff allen Edelleütten und Füßknechten ſo inn der groſſen Stat gewont befolhen, das ſie ire heüſer abbrechen und niderreiſſen, das ſtro vñ hew hinnauß tragen und verbrennen, die aber in der newen Stat gewont, daß ſie das ſtro under dé tächern weg nemen, und in die heüſer legen ſolten, damit die ſelb Stat, die allein mit holtz vñ zaun umbgeben, deſto geſchwinder verbrinnen möchte. Als nun der Graff ſie alle dermaſſen verpflichtet und vereydet, iſt er mit allen dem volck und Kriegſleüten alda belyben, deren ſo zü der wehr tauglich waren allenthalben 2300 und etlich, ohn die weyber vñ kinder, ſo darunder mit gezelet worden. Den letzten tag Julij iſt der Orumelibeglerbeg, und Akanſki Waſcha, mit 90,000 Türcken ankonmen, und bey S. Lorentzé ein meyl von Sigeth ſich nidergelaſſen, dahin habé ſich auch auß deß Türckiſchen Keyſers Leger in die 100,000 Türcken verfügt vñ


 ..... rest not converted to text





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Die Grabſchifft, an deß Heren Graffen Niclaſen von Serin, Grabſteyn zü Tſchakhaturn.


Die Grabſchifft, an deß Herren Graffen Niclaſen von Serin, Grabſteyn zü Tſchakhaturn.

Dem Hochgebornen Niclaßn von Serin, deß Torquati ſchweſter Sun, welcher, von Keiſer Carl den fünfften, nach entſetzung der Stat Wien, Darumb das er als ein Junger vil redliche thaten bewyſen hat, mit einem ſchönen Roß und gulden Ketten begabt,  der ſein mañheit bey Ofen und Peſt mit groſſen Ehren erzeygt, 8 dem Banambdt der 3. Königreich Krabaten, Dalmatien, und Windiſchland, auch den Obriſten Mundſchencken  ampt in Hungern, mit groſſer furſichtigkeit vorgeſtanden, derbayder Rö: Keyſer, Ferdinandi und Maximiliani deß andern, dißhalb deß Tonaw ſtrams Obriſter Craiß Hauptmann geweßt, der die feind ſo offt uberwunden, geſchlagen, gefangen, und veriagt hat.  Letztlich in der unglückhafftigen, und erbärmlichen  eroberung Sigeth, welliche Veſten er wider ein unzeliche menig deß Türckiſchen Keyſers Solimani krigsvolck, mit irem mercklichen ſchaden und nyderlag, lenger als ſein vermögen war, auffgehalten, unnd beſchirmbt, da die Geyſel der ganzen Welt ſelbſt der Solimanus ſein geyſt auffgeben, müſſen gar herrlich und rhümlich umkommen, Dem Ritterlichen und in Kriegs ehren berhümten, und unüberwundnen Hauptmann, der bey den gantzen Landt wol erdient, iſt diſer Steyn zu gedächtnuß geſetzt worden.

Hat gelebt 48. Jar
iſt geſtorben den 7. September im Jar 1566 


Die zal der umkommen Türcken.

Es ſeind aber zum Sigeth, wie es der Janitſchärn Hauptmann von Ofen, als er auß dem Leger gen Ofen zug, zu Tulna erzelt hat, der Türcken zu roß 18000 der Janitſcharn 7000. welliche mit einander machen 25. tauſent Mann, umbkommen, und diß ſein allein die in die Regiſter eingeſchriben, ohn die andern geringen leüth, unnd die nicht eingeſchriben geweſen. Von den ſtirnembſten aber, iſt der Miſanſcki Baſcha, der Ally Portuck Baſcha Cäpitſch, das iſt deß Keyſers Obriſter Camrer, und der Baſcha Haßnadar, das iſt ſein Schatzmeyſter, umkommen, Auß den Begen oder Hauptleüten ſein gar vil erlegt worden, deren zal man nit weyß, denn ſie halten wenig darauff, unnd ſprechen: Es ſein nur deß Keyſers gefangne und künfftige Knecht, aber das iſt gewiß, das ein groſſe menig Türcken umkommen  iſt, dann es kaum zuſagen, wie vil ihr es von demſtäten ſchieſſen der Sigether getroffen, und in der eroberung nydergehawet ſeind. So ſein auch unzellich vil todter uberal inn Gräben gelegen, das es ein grauſam ublen geſtanck wie weyt gemacht hat.

Getruckt zu Augſpurg durch
Hans Symmermans










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Excerpts from reports about events near Sisak in 1593

Source:  Spomenici hrvatske Krajine: Od godine 1479 do 1610, Volume 1, edited by Radoslav Lopašić https://books.google.ca/books?id=tHLvuERLU...